Das Handeln von Wieler war nicht immer optimal
Es mag ja sein, dass Lothar Wieler in der Pandemie "unfassbar viel geleistet" hat, wie Katrin Göring-Eckardt twittert. Dennoch: Das Agieren des RKI-Präsidenten war längst nicht immer optimal. Lange hielt er an dem Mantra fest, Schutzmasken für alle seien nicht nur wirkungslos, sondern sogar kontraproduktiv. Mehrfach hat er die Öffentlichkeit mit Horror-Prognosen konfrontiert, die dann nicht eingetroffen sind.
Die urplötzliche Verkürzung des Genesenenstatus war jedoch sein bisher größter Fauxpas. Und es war ein Fehler, dass Wieler auf Betreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Kompetenz dazu übertragen wurde.
Das RKI entscheidet nicht, sondern berät - eigentlich
Das RKI soll die Politik beraten, sie mit Daten und Fakten versorgen, damit sie dann fundiert entscheiden kann. Es kann nicht Wielers Aufgabe sein, die Politik und Millionen Menschen zu überrumpeln, deren Genesenenstatus plötzlich futsch ist. Solche "Kommunikationspannen" dürfen sich nicht wiederholen.