Das Genossen-Du: Darum nervt es Peer Steinbrück

Der ehemalige Finanzminister ist kein Freund des automatischen Duzens in der SPD. Gleichzeitig lobt Peer Steinbrück den Humor von Frank-Walter Steinmeier und zieht Parallelen zwischen sich und Helmut Schmidt.
von  Abendzeitung
Lacht wie ein Haifisch: Peer Steinbrück
Lacht wie ein Haifisch: Peer Steinbrück © dpa

BERLIN - Der ehemalige Finanzminister ist kein Freund des automatischen Duzens in der SPD. Gleichzeitig lobt Peer Steinbrück den Humor von Frank-Walter Steinmeier und zieht Parallelen zwischen sich und Helmut Schmidt.

Ex-Finanzminister Peer Steinbrück empfindet auch nach 40-jähriger SPD-Mitgliedschaft einen gewissen Widerwillen gegen das Genossen-Du. «Dieses Schulterklopfen, auch dieser automatische Duz-Ton in der SPD, das nervt mich schon ab und an», sagte er in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung». Steinbrück erklärte: «Nähe billige ich Ausgesuchten zu, denen ich vertraue. Ich bin nicht anbiedernd, schätze Distanz, bin als Gesprächspartner sicher nicht leicht zu nehmen.» Der Bundestagsabgeordnete, der am Sonntag seinen 63. Geburtstag feiert, nahm seine Partei aber vor dem Vorwurf der Humorlosigkeit in Schutz.

Skurrile Bemerkungen des ehemaligen Vize-Kanzlers

Auf die Feststellung der Interviewerin Susanne Höll «In der SPD wird eher übelgenommen als gelacht» antwortete Steinbrück mit Nein: «Das stimmt nicht. Ich nenne Ihnen einen Mann, mit dem ich sehr gut lachen kann, der Sinn für Humor hat und eine wunderbare Bildersprache: Frank-Walter Steinmeier.» Er lache herzhaft über dessen skurrile Bemerkungen. «Nicht selten mokiert er sich über sich selbst», sagte Steinbrück. Auf die Frage, ob Altkanzler Helmut Schmidt witzig sei, antwortete er: «Ja. In Maßen.» Sie könnten gut zusammen lachen. «Er hat dann jenen Gesichtsausdruck, der auch mir eigen ist, dieses sogenannte Haifischlachen.» (APD)

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