"Da muss mehr kommen" - Kommentar zum SPD-Parteitag in Dortmund
Vor einem halben Jahr wollte die AZ ein Interview mit dem Chef der Hamburger Werbeagentur KNSK führen. Gerade war bekannt geworden, dass die Kreativen von der Alster den SPD-Wahlkampf für die Bundestagswahl 2017 entwerfen würden. KNSK lehnte die AZ-Anfrage damals ab. Vertraulichkeitsklausel, man dürfe leider nicht reden. Heute fragt man sich: warum eigentlich? Die zündende Idee, den genialen Wurf haben weder Partei noch Spitzenkandidat bisher präsentiert. Dabei ist zu hoffen, dass Martin Schulz noch ein Ass im Ärmel hat. Andernfalls dürfte der Wahlkampf dem 15. September eher schläfrig entgegentrudeln.
Was die SPD beim Parteitag in Dortmund abgeliefert hat, ist dürftig. Altkanzler Schröder für eine Neuauflage der kultigen „Gerd-Show“ auftreten lassen – okay, welcher SPD-Politiker außer ihm versprüht noch so etwas wie Glamour, um die verunsicherten Mitglieder mitzureißen? Der Kanzlerin einen „Anschlag auf die Demokratie“ in die Schuhe schieben zu wollen, wie es Schulz versucht – Merkel und ihre Vertrauten dürften es mit einigem Amüsement zur Kenntnis nehmen.
Mensch, alte Tante SPD, da muss noch was kommen!
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