Da isser wieder

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über Guttenbergs Comeback.
von  Matthias Maus

Das geht ja wieder mal schnell. Typisch Guttenberg eben. So rapide der Sturz aus der Sonne schier grenzenloser Verehrung, so plopp-artig taucht der Baron und gefallene CSU-Star aus vorübergehender Vergessenheit auf.

München - Ein wenig pausbäckiger eben, als seien die Watschn der Doktor-Affäre noch zu sehen – aber sonst scheint er ganz der Alte. Das gefällt manchen, aber nicht allen, nicht mal in der CSU. Wie orchestriert kommt erst der Auftritt in Halifax, dann die Einstellung des Plagiatsverfahrens und – unvermeidlich – das Rechtfertigungsbuch. Es ist zu schön, um wahr zu sein. Die 20000 Euro für die Kinderkrebshilfe, die kann er verschmerzen, vermutlich wird ihm die Strafzahlung sogar noch als Wohltätigkeit ausgelegt.

Und den jugendlich-altklugen Ton, den trifft er noch immer, wenn er beklagt, dass Politiker „die Menschen nicht mehr erreichen“. Wer wollte ihm da widersprechen! Und doch, die Zeiten haben sich geändert. Probleme wie die Bundeswehrreform, die Guttenberg angestoßen und als Riesenbaustelle hinterlassen hat, sind angesichts der anschwellenden Euro-Katastrophe Peanuts. Die CSU wartet zwar auf einen Retter, aber es gibt viele an der Spitze, von Seehofer über Söder bis Haderthauer, die gar nicht gerettet werden wollen. Und dann sind da noch die Bürger und Ex-Fans, die sich noch getäuscht fühlen könnten und die vielleicht diesmal nicht Glamour mit Substanz verwechseln.

 

 

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