CSU will Rentenbonus für Eltern einführen

MÜNCHEN - Haderthauer plant eine „Allianz für Familien“: Eltern sollen niedrigere Beiträge zahlen und nach der Pensionierung auch mehr erhalten. Den gleichen Vorschlage machte Stoiber schon 2002.
Die CSU fordert im Rentensystem einen Kinderbonus mit doppeltem Vorteil für die Eltern. Eltern sollen niedrigere Beiträge zahlen und nach der Pensionierung eine höhere Leistung erhalten. „Kinder sind als zukünftige Rentenzahler ein generativer Rentenbeitrag“, sagte Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU). „Deshalb sollen Eltern auf der Beitragsseite entlastet werden. Gleichzeitig soll das Rentenniveau später für Eltern weniger stark abgesenkt werden, als das bei Nichteltern aufgrund der demografischen Entwicklung der Fall sein wird.“
Den Vorschlag hatte bereits 2002 der frühere Ministerpräsident und damalige Kanzlerkandidat Edmund Stoiber gemacht, war damit aber nicht durchgedrungen. „Nun wollen wir das aus Bayern heraus in einer überarbeiteten Form im Bund einbringen“, sagte Haderthauer. In Bayern plant sie eine „Allianz für Familien“ und will dabei nach Möglichkeit eine familienfreundlichere Arbeitswelt durchsetzen. „Die Botschaft muss sein, dass wir mehr Raum für das Elternsein brauchen.“
Familienpolitik in Deutschland sei in den letzten Jahren zu einseitig darauf verengt worden, „Eltern schnellstmöglich wieder arbeitsmarktgängig zu machen“, sagte die CSU-Politikerin. „Dabei kommen aber oft die Interessen der Kinder zu kurz.“ Auch Unternehmen profitierten davon, wenn ihre künftigen Arbeitnehmer in entspannten Familien aufwachsen würden.