CSU will mit "Netzrat" junge Internet-Nutzer anziehen
MÜNCHEN - Bei der letzten Bundestagswahl gab nicht mal ein Drittel der Bayern unter 25 Jahren der CSU ihre Stimme. Deshalb wollen die Christsozialen nun verstärkt um junge Wähler werben - und die sind vielfach internet-affin. Darum soll ein eigener CSU-"Netzrat" verstärkt Internet-Themen beackern.
Die CSU will künftig offensiver im Internet und mit Internet-Themen um Anhänger und Wähler werben. Dazu soll auf der Vorstandssitzung am heutigen Montag ein sogenannter „Netzrat“ einberufen werden, wie das „Handelsblatt“ berichtet. „Wir brauchen Antworten, auf die politischen Fragen, die sich im Internet zunehmend zu einem eigenen Politikfeld entwickeln“, sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt „Handelsblatt Online“.
Dobrindt kündigte an, die CSU werde in Zukunft mit einer eigenen „Internet-Politik“ auftreten. Dazu solle der „Netzrat“ spezielle CSU-Positionen zu Internetthemen entwickeln. Als Beispiel wird die Erarbeitung von Vorschlägen zum Themengebiet „Freiheit im Internet contra Innere Sicherheit“ genannt.
Ziel der Initiative ist es demnach auch, um junge Internet-Nutzer zu werben. „Die CSU muss gerade bei jungen Internet-Nutzern mehr als bisher als aufgeschlossene Partei wahrgenommen werden, die sich mit deren Themen und Interessen beschäftigt“, sagte Dobrindt weiter. Die CSU ist nach eigenen Angaben die erste Partei, die ein derartiges Expertengremium beruft.
Die Partei reagiert damit auch auf das verhältnismäßig gute Abschneiden der Piratenpartei bei der Bundestagswahl vor allem bei jüngeren Wählern. Die CSU in Bayern hatte bei den Wählern zwischen 18 und 25 Jahren bei der Bundestagswahl 2009 nur 32,3 Prozent der Stimmen erreicht (Gesamtergebnis: 42,5 Prozent). (nz)