CSU-Umfrage: Nur kein Übermut
Die AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über die Umfragewerte der CSU und den fehlenden Schwung der SPD.
Es sollte ein fulminanter Auftakt ins Wahljahr 2013 werden: Doch die schwarzen Paukenschläge über Bayern bleiben aus. Und auch das rote Crescendo ist nicht zu hören.
Seehofer-Herausforderer Christian Ude startet geschlagen in die Klausur der Genossen in Irsee. Aber auch für Titelverteidiger Horst Seehofer endet die Klausur der Landesgruppe in Kreuth mit Katzenjammer. Hätten die Christsozialen doch so gerne zum Abschluss einen Umfrage-Knaller im Tegernseer Tal gezündet.
Einen so richtig zum Jubeln. Mit 47 Prozent aber lässt sich nicht groß Staat machen, auch wenn’s rechnerisch zur Alleinherrschaft reicht. Wo sich die CSU schon wieder wie 50 Prozent fühlt. Und als Weltmeister der Geschlossenheit. Seinen autoritären Führungsstil kann sich Seehofer nur leisten, so lange ihn die Umfragen stützen. Übermütig kann er jetzt nicht werden.
Seehofer ist nur so stark, weil seine Gegner so schwach sind - und ihm Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel richtig Rückenwind gibt. Bei SPD-Spitzenkandidat Ude läuft es genau umgekehrt. Bisher ist er schon nicht richtig in Schwung gekommen. Nun bremst ihn ausgerechnet auch noch sein Wunsch-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mit einem Fettnäpfchen-Rekordlauf aus. Da braucht Ude noch ein gewaltiges Orchester, um in den kommenden acht Monaten sein angekündigtes Crescendo anzustimmen für einen Machtwechsel in Bayern.
Außer der unberechenbare Seehofer liefert noch einen kräftigen Satz voller Misstöne.
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