CSU-Parteitag: Stefan Müller als "Herr Minister" begrüßt

Neuer Landwirtschaftsminister und damit Nachfolger von Hans-Peter Fiedrich im Bundeskabinett wird offenbar der 38-jährige Mittelfranke. Auf dem Parteitag in Bamberg wurde bereits als "Herr Minister" begrüßt.
Angela Böhm |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Stefan Müller (Archivbild)
dpa/picture-alliance Stefan Müller (Archivbild)

Neuer Landwirtschaftsminister und damit Nachfolger von Hans-Peter Fiedrich im Bundeskabinett wird offenbar der 38-jährige Mittelfranke.

Bamberg -  Sie fühlten sich für einen Moment unbeobachtet: Die Kamerateams drängten sich am Samstagmorgen im Kongresszentrum von Bamberg gerade um CSU-Chef Horst Seehofer und den am Freitag zurückgetretenen Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich. "Grüß Gott, Herr Minister", begrüßte da an einem Seitentisch der parlamentarische Geschäftsführer der Landesgruppe, Max Straubinger, den derzeitigen Bundesbildungsstaatssekretär Stefan Müller. Der 38-jährige Mittelfranke soll offenbar neuer Landwirtschaftsminister im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel werden.

"Ich sag gar nix", zuckte Müller zusammen, als die AZ die beiden bei ihrer Begrüßung ertappte. Straubinger stotterte herum, wollte erst gar nichts mehr erklären. Nachdem die AZ nicht locker ließ,  ob die Nachfolge von Friedrich schon entschieden sei und warum er Stefan Müller schon als "Herr Minister" begrüßt habe, stammelte er: "Mei, weil das so schön ist."

Dass im Moment alles auf den ehrgeizigen Bankkaufmann, der bis 2011 Chef der Jungen Union war, zuläuft, bestätigte auch ein Mitglied der Parteispitze der AZ. Endgültig entschieden aber sei noch nichts. Seehofer liebe es, in letzter Minuten nochmal alles umzuwerfen, wenn ihm irgendwas nicht passe.

So kommt in der CSU offenbar wieder keine Frau zum Zug: Alle Vorrausetzungen für den Chefsessel im Landwirtschaftsministerium hätte Marlene Mortler. Die Bundestagsabgeordnete stammt aus einem Bauernhof, war Landesbäurin, leitet seit 2011 die Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU und kommt wie Müller aus Mittelfranken. Mortler würde nicht energisch genug um das Amt kämpfen, heißt es an der CSU-Spitze. Müller dagegen habe mehr politische Erfahrung und Durchsetzungsvermögen.

Er habe noch keine Entscheidung getroffen, erklärte CSU-Chef Horst Seehofer dann bei seiner Eröffnung des Kleinen Parteitags in Bamberg. Er habe am Freitag nicht gleichzeitig Gespräche über den Rücktritt und den Nachfolger geführt. "Das ist mit meinem Verständnis für Anstand nicht zu vertreten." In der "engeren Parteiführung" will er nun besprechen, wer Nachfolger von Friedrich wird. Seehofer: "Am Montag werde ich es der Kanzlerin mitteilen." 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.