CSU-Krise: Schlauer Volksmund

Die AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über die Krise der CSU
Angela Böhm |
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Die Abgeordneten-Affäre kann Seehofer den Wahlsieg kosten.
dpa Die Abgeordneten-Affäre kann Seehofer den Wahlsieg kosten.

 

Seehofer hat ein Riesenproblem. Während die Millionen-Steuerhinterziehung und Zockerei von Bayern–Präsident Uli Hoeneß für den Otto-Normal-Verbraucher aus einer anderen Welt ist, kann bei der Affäre um die Familienunternehmen der bayerischen Landtagsabgeordneten jeder mitreden. Schließlich geht’s hier um das ganz alltäglich Leben - und was Bürohilfen verdienen.

Der Volksmund ist da weiter als das Parlament selbst. Er unterscheidet nicht zwischen den unterschiedlichen rechtlichen Voraussetzungen. Alleine 17 CSU-Abgeordneten haben eiskalt ihren „Bestandsschutz“ bis heute ausgenutzt, obwohl der Landtag seit Dezember 2000 die Beschäftigung von Kindern, Ehefrauen sowie von Schwager und Schwägerin verboten hat.

Erlaubt sind auf der Lohnliste nach dem bayerischen Abgeordneten-Gesetz aber Brüder und Schwestern, Nichten und Neffen. Das nutzten auch einige Abgeordnete von SPD, Grünen und Freien Wählern.

Der Otto-Normal-Verbraucher unterscheidet da nicht nach Schweregrad der Verfehlung. Da gibts keinen Strafkatalog. Er schert alles über einen Kamm und nennt es ganz einfach „Vettern-Wirtschaft“. Ob Frauen, Söhne, Brüder, Schwester, Nichten, Neffen. In Herrscherhäusern nennt man das Nepotismus zum Erhalt der Macht.

In der Demokratie aber tut man das einfach nicht. Es ist unanständig. Gerade deshalb wird es für Seehofer so gefährlich. Die Familienunternehmen könnten ihm sogar den Wahlsieg kosten.

 

 

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