CSU-Klausur in Kreuth: Aussprache mit Seehofer
Die CSU-Bundestagsabgeordneten setzen heute ihre Jahresauftaktklausur im oberbayerischen Kreuth fort. Auf dem Programm steht eine Aussprache mit Parteichef Horst Seehofer, der vor Weihnachten eigene Spitzenpolitiker offen kritisiert hatte.
Kreuth - Zum Tagungsbeginn am Montag hatten sich Seehofer und Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt um Harmonie bemüht. Die CSU leiste in München und Berlin gute Arbeit, sagte Seehofer. Hasselfeldt sagte, sie habe ein vertrauensvolles Verhältnis zu Seehofer.
Vor Weihnachten hatte Seehofer unter anderem Landesfinanzminister Markus Söder charakterliche Schwächen attestiert, Unzufriedenheit über Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich durchblicken lassen und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer als Zar verspottet. Nun sagte Seehofer, er schätze die Arbeit Hasselfeldts und der drei Bundesminister Friedrich, Ramsauer und Agrarministerin Ilse Aigner sehr. Seehofer: "Ich bin einfach rundum zufrieden und ich freue mich auf die nächsten Monate."
Er wies Spekulationen zurück, wonach er mit einer schwarz-grünen Koalition liebäugele. Die FDP sei der Wunschkoalitionspartner in München und Berlin.
Als Gast der Landesgruppe wird der irische Ministerpräsident Enda Kenny in Kreuth erwartet. Sein Land übernahm zu Jahresbeginn die EU-Ratspräsidentschaft von Zypern. Irland steht seit einer schweren Finanzkrise unter massivem Spardruck. 2010 war es als erstes EU-Land unter den Rettungsschirm von EU und Internationalem Währungsfonds geschlüpft und hofft nun auf direkte Bankenhilfen aus dem Euro-Rettungsfonds ESM. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte bislang keine konkreten Zugeständnisse.
