CSU: Keine türkischen Gymnasien in Deutschland
BERLIN - Der Vorschlag des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan für die Einrichtung türkischer Gymnasien in Deutschland stößt bei CSU und FDP auf Ablehnung. Beide Parteien warnen vor Parallelgesellschaften.
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte am Mittwoch dem Nachrichtenportal „Spiegel Online“: „Erdogan will Integration vereiteln, um die bei uns lebenden Türken für seine politischen Zwecke zu instrumentalisieren.“ Türkische Kinder sollten sich in Deutschland integrieren statt in Parallelgesellschaften stecken zu bleiben. „Solche Forderungen im Vorfeld des Türkei- Besuchs der Kanzlerin sind ein Affront“, sagte Dobrindt.
Der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Serkan Tören, sagte dem Nachrichtenportal: „Ich befürchte, dass an türkischsprachigen Gymnasien hauptsächlich Türkisch und nur nebenbei Deutsch gesprochen würde.“ Der türkischstämmige Abgeordnete nannte Erdogans Verweis auf bereits bestehende deutsche Gymnasien in der Türkei irreführend. „Dort gehen überwiegend Kinder der Eliten auf deutsche Schulen, um sich in vielen Fällen auf ein mögliches Auslandsstudium vorzubereiten. In Deutschland geht es meist um Kinder aus sozial schwachen Familien, die hier integriert werden müssen“, sagte er.
Erdogan hatte seinen Vorstoß mit den anhaltenden Sprachproblemen vieler Türken in Deutschland begründet.
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