CSU in Oberfranken verliert - Hohlmeier trotzdem optimistisch

Sie war in Franken von Anfang an unbeliebt, jetzt hat Monika Hohlmeier auch die politische Quittung bekommen. Sie zieht zwar ins EU-Parlament ein, die CSU verliert in Oberfranken aber deutlich.
von  Abendzeitung

Sie war in Franken von Anfang an unbeliebt, jetzt hat Monika Hohlmeier auch die politische Quittung bekommen. Sie zieht zwar ins EU-Parlament ein, die CSU verliert in Oberfranken aber deutlich.

Hof In ganz Bayern jubelt die CSU - nur in Oberfranken haben die Christsozialen einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Der Streit über Hohlmeier hat die CSU dort offenbar Tausende von Stimmen gekostet. Mit einem Stimmenanteil von 45,9 Prozent rutschte die Partei dort deutlich unter die 50-Prozent-Marke.

Ganze zwölf Prozentpunkte verliert die CSU alleine in Hof, kommt auf 44,9 Prozent. Im Landkreis Hof verlor die CSU 12,1 Punkte, in Coburg 10,0, in Bayreuth 13,2 und in Bamberg 13,5 Punkte.

Deutliche Verluste auch in Mittelfranken

Auch in Mittelfranken musste die CSU eine Schlappe hinnehmen: Insgesamt fuhr sie dort ein Minus von 13,4 Prozentpunkten ein. Insgesamt erhielt die CSU im Bezirk Mittelfranken nur noch 37,7 Prozent der Stimmen - das sind in absoluten Zahlen fast 60 000 Wählerstimmen weniger als 2004.

Das deutliche Minus dürfte vor allem aufs Konto der Oberbayerin Monika Hohlmeier gehen. Sie war der Parteibasis von CSU-Chef Horst Seehofer und dem damaligen Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg einfach so vor die Nase gesetzt worden, nachdem sie den Einzug in den Landtag verpasst hatte.

Hohlmeier selbst ist fröhlich

Die CSU vor Ort reagierte stinksauer, die Oberfranken fühlten sich als Austragsstüberl für oberbayerische Partei-Altlasten verunglimpft. War das jetzt die späte Quittung für den Hinterzimmer-Coup?

Hohlmeier selbst will davon nichts wissen, sie ist fröhlich - hat sie doch den Einzug ins EU-Parlament und damit das politische Comeback geschafft. "Ich freue mich sehr", sagte sie. "Ich werde mich jetzt aber nicht zurücklehnen. Wir haben den Auftrag, ab morgen weiterzuarbeiten." Für welches Themengebiet sie künftig zuständig sein soll, darüber habe man aber noch nicht gesprochen.

Auch ihr Bezirkschef Karl-Theodor zu Guttenberg will von den miesen Zahlen nichts wissen: "Du bist jetzt eine Oberfränkin", rief er der Strauß-Tochter mit bisherigem Wohnsitz Vaterstetten, zu.

Eine Aufgabe wartet jetzt noch auf Hohlmeier: Sie will sich weiter um die Verbesserung der Stimmung an der Basis bemühen. "Ich habe in den vergangenen Monaten ganz intensiv daran gearbeitet, und ich werde das weiter tun", sagte Hohlmeier.

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