CSU: Hoch verschuldete Euro-Staaten raus!

Die CSU hat im Bundestag gefordert, hoch verschuldete EU-Staaten notfalls aus der Eurozone auszuschließen. Vor allem Griechenland ist dabei in der Diskussion.
dpa |
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München/Berlin - Der Parteivorstand will heute einen entsprechenden Leitantrag für den CSU-Parteitag Anfang Oktober beschließen.

Überschuldete Staaten müssten damit rechnen, die Währungsunion verlassen zu müssen, heißt es darin. Parteichef Horst Seehofer machte deutlich, dass dies aus seiner Sicht auch für Griechenland gilt: "Wenn es die Griechen trotz aller Anstrengung nicht schaffen, darf man auch diese Überlegung nicht ausschließen", sagte er am Sonntagabend im ZDF.

Unionsfraktionschef Volker Kauder bekräftigte hingegen, dass ein Ausschluss Griechenlands aus der Währungsunion rechtlich nicht möglich sei. "Deshalb sollten wir das diskutieren, was möglich ist", mahnte der CDU-Politiker in der ARD.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) schloss auch eine geordnete Insolvenz Griechenlands zur Rettung des angeschlagenen Euros nicht mehr aus. "Um den Euro zu stabilisieren, darf es auch kurzfristig keine Denkverbote mehr geben", schrieb Rösler in einem Gastbeitrag für die "Welt".

Kauder räumt einem Euro-Mitgliederentscheid in der FDP keine Chancen ein. Er könne sich vorstellen, dass eine solche Befragung zustande komme, diese dann aber keine Mehrheit bekomme, sagte er. In der FDP findet der Vorstoß einer Gruppe um den euroskeptischen Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler und den Altliberalen Burkhard Hirsch hingegen Zuspruch.

"Unbefristete Rettungsmaßnahmen, bei denen Deutschland für Schulden anderer europäischer Staaten haftet, kommen für die FDP nicht infrage", heißt es im vorgesehenen Abstimmungstext. Mehrere Landesverbände wie Thüringen, Sachsen und Schleswig-Holstein haben bereits Interesse signalisiert. Das Thema dürfte heute auch auf der FDP-Präsidiumssitzung in Berlin eine Rolle spielen.

Der FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke erwartet trotz aller Widerstände eine Koalitionsmehrheit bei der Bundestags-Abstimmung über den erweiterten Euro-Rettungsschirm. "Es wird deutlich werden, dass nicht in Brüsseler oder Berliner Hinterzimmern entschieden wird, sondern im Deutschen Bundestag - im Zweifel vor laufenden Kameras im Plenum", sagte Fricke der Wochenzeitung "Das Parlament".

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