CSU-Generalsekretär Scheuer: Kritik von allen Seiten

Andreas Scheuer steht nach seiner Äußerung über den "fußballspielenden und ministrierenden Senegalesen" in der Kritik - auch seiner eigenen Partei. Vor allem Parteigranden fanden den Satz eher weniger hilfreich.
von  Lukas Schauer
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer: Vor allem im Netz hagelt es Kritik an seiner Aussage.
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer: Vor allem im Netz hagelt es Kritik an seiner Aussage. © dpa/screenshot facebook

Andreas Scheuer steht nach seiner Äußerung über den "fußballspielenden und ministrierenden Senegalesen" in der Kritik, vor allem von Kirchenvertretern und Politikern - auch seiner eigenen Partei. Im Netz hagelt es ebenfalls Proteste.

München - Wegen seiner umstrittenen Äußerung über abgelehnte Asylbewerber wird inzwischen sogar in der CSU Kritik an Generalsekretär Andreas Scheuer laut. "Wir müssen Obacht geben, dass wir, wenn wir konservative Wähler wollen, nicht die kirchlichen Wähler verprellen", sagte der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel der "Augsburger Allgemeinen" vom Dienstag.

Der langjährige CSU-Landtagsfraktionschef Alois Glück warnte vor einem "gefährlichen Entfremdungsprozess" zwischen der CSU und sozial engagierten Bürgern. Er höre immer öfter von in der Flüchtlingshilfe engagierten Katholiken, sie wüssten nicht mehr, wem sie bei der nächsten Landtagswahl in Bayern ihre Stimme geben sollten. "Die Gesamtpartei leidet immer wieder unter der Sprache einiger ihrer Akteure", fügte Glück hinzu.

Scheuer hatte in der vergangenen Woche gesagt, "das Schlimmste" sei "ein fußballspielender, ministrierender Senegalese. Der ist drei Jahre hier - als Wirtschaftsflüchtling. Den kriegen wir nie wieder los."

Kritik aus den Kirchen...

Dafür war er bereits in Kirchenkreisen heftig kritisiert worden. Würzburgs Bischof Friedhelm Hofmann warf Scheuer in der "Main-Post" "beleidigendes Denken" vor. Auch der Generalvikar des Bistums Regensburg äußerte sich kritisch: Etwas mehr Differenzierung statt Sport- und Kirchenschelte wäre hilfreich, so der Kirchenmann. Zudem sei er sauer, dass die Ministrantenarbeit für etwas herhalten müsse, was eigentlich ein politisches Problem sei.

Auf Facebook las sich seine Kritik noch klarer: "Na dann, liebe Pfarreien und Sportvereine, lasst das mal mit eurer Integrationsarbeit. Herr Scheuer übernimmt. Künftig übt er mit ihnen Querpässe und Kniebeugen. Er fährt aufs Zeltlager und kauft ihnen die Trikots. Er feiert mit ihnen Geburtstag und hört sich nächtelang ihre Fluchtgeschichten an. Vielleicht betet er sogar mit ihnen."

...und im Netz

Scheuers Aussage kommt auch im Netz nicht wirklich gut an. Viele User auf Facebook und Twitter machen ihrem Ärger über die Aussage Luft - allen voran Hans Söllner:

 

 

 

 

 

 

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