CSU geht auf Nummer sicher bei der Präsidentenwahl

Angesichts wachsender Zustimmung für den Oppositions-Kandidaten Joachim Gauck auch aus den eigenen Reihen setzt die CSU bei der Wahl des Bundespräsidenten auf Parteipolitiker aus dem Landtag - abgesehen von zwei prominenten Ausnahmen.
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Im Mai 2009 trat die Bundesversammlung zur Wiederwahl von Horst Köhler zusammen
dpa Im Mai 2009 trat die Bundesversammlung zur Wiederwahl von Horst Köhler zusammen

MÜNCHEN - Angesichts wachsender Zustimmung für den Oppositions-Kandidaten Joachim Gauck auch aus den eigenen Reihen setzt die CSU bei der Wahl des Bundespräsidenten auf Parteipolitiker aus dem Landtag - abgesehen von zwei prominenten Ausnahmen.

Offiziell begründet wird der weitgehende Verzicht auf Prominente als Wahlleute in der Bundesversammlung mit dem engen Zeitplan bis zur Wahl am 30. Juni. Der Chef der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, Georg Schmid, sagte, man habe sich angesichts des Zeitdrucks dafür entschieden, fast ausschließlich Vertreter des bayerischen Parlaments zur Wahl nach Berlin zu entsenden.

Schmid betonte am Dienstag im Deutschlandradio Kultur, „die Kollegen wissen, worum es geht.“ Einzige Ausnahmen sind nach Angaben aus der Fraktion die CSU-Ehrenvorsitzenden Theo Waigel und Edmund Stoiber. „Die Situation ist eine völlig andere als bei einer sonstigen Bundespräsidentenwahl“, betonte Schmid. Nach dem Rücktritt von Horst Köhler habe man nur 30 Tage Zeit statt wie sonst ein Jahr.

Aber schon vor der Wiederwahl Köhlers im Jahr 2009 hatte CSU-Chef Horst Seehofer als Devise ausgegeben: „Keine Paradiesvögel nach Berlin“. Die CSU-Blamage von 2004 mit Gloria von Thurn und Taxis sollte sich nicht wiederholen. Damals hatte die Regensburger Fürstin auf CSU-Ticket nicht für den schwarz-gelben Kandidaten Köhler, sondern für die SPD-Konkurrentin Schwan votiert – und dies auch publikumswirksam verkündet: „Sie sind eine wunderbare Frau. Ich habe Sie gewählt.“

Schmid unterstrich, die CSU-Delegierten würden am 30. Juni geschlossen für den Kandidaten von Union und FDP, Niedersachsens Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) stimmen. Er kritisierte zugleich die SPD, die Wulff „schlecht geredet“ habe. Für SPD und Grüne tritt der DDR-Bürgerrechtler Gauck an.

Die Linke will am Dienstag um 14 Uhr über die Nominierung einer eigenen Kandidatin informieren. Im Gespräch ist die Schriftstellerin Daniela Dahn. (dpa)

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