CSU-Frauen uneins über Quote

Kind und Karriere, Macht und Männer: Eineinhalb Stunden lang hatten vier der mächtigsten Frauen Bayerns ihre Erfahrungen ausgetauscht, da wagte Justizministerin Beate Merk einen überraschenden Vorstoß.
von  Abendzeitung
Gruppenbild mit Seppi: Elisabeth Schmucker, Beate Merk, Marion Schick (v. li.), Seppi Schmid, Christine Bortenlänger und Christine Haderthauer.
Gruppenbild mit Seppi: Elisabeth Schmucker, Beate Merk, Marion Schick (v. li.), Seppi Schmid, Christine Bortenlänger und Christine Haderthauer. © Daniel von Loeper

Kind und Karriere, Macht und Männer: Eineinhalb Stunden lang hatten vier der mächtigsten Frauen Bayerns ihre Erfahrungen ausgetauscht, da wagte Justizministerin Beate Merk einen überraschenden Vorstoß.

MÜNCHEN „Wir sollten uns vom Nein zur Frauen-Quote trennen“, sagte Merk in der Diskussionsrunde. Im bayerischen Landtag sind in der CSU-Fraktion 25 Frauen – und 99 Männer. Keine andere Partei hat so ein unausgewogenes Geschlechterverhältnis. Und auch auf der CSU-Liste für den Münchner Stadtrat sind die Frauen schlecht vertreten: Unter den ersten 30 Plätzen finden sich nur acht.

„Wir haben in der Vergangenheit immer gesagt, wir wollen keine Quote. Wir wollen qualifizierte Frauen“, betonte Merk unter den kritischen Blicken von CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer. Aber diese Gangart habe nicht zur „nötigen Quantität“ geführt.

Seppi Schmid unter Begleitschutz

Das wollte Parteimanagerin Haderthauer so nicht stehen lassen. Sie pfiff die Ministerin sofort zurück: „Bei einem Mitgliederanteil von 20 Prozent Frauen bekommen wir ein Problem mit der Basis“, warnte sie vor der Quote.

Zu der Diskussion waren auch Bayerns Börsenchefin Christine Bortenlänger und Hochschulpräsidentin Marion Schick gekommen. Umringt von erfolgreichen Frauen durfte CSU-OB-Kandidat Seppi Schmid für ein Foto posieren. Und gab zu: „Ich hab’ extra Stadtrat Johann Stadler als Begleitschutz mitgebracht.“ Julia Lenders

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