CSU fordert Exmatrikulation antisemitischer Studenten

Die CSU steht für einen besonders harten Kurs gegen Antisemitismus. Dazu passt auch die jüngste Forderung zum Umgang mit propalästinensischen Demonstranten an Universitäten.
dpa |
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Martin Huber, CSU-Generalsekretär.
Martin Huber, CSU-Generalsekretär. © Peter Kneffel/dpa
München/Berlin

Nach den propalästinensischen Protesten an der Freien Universität Berlin fordert die CSU Rechtsgrundlagen zur Exmatrikulation antisemitischer Studierender. "Es braucht hier auch klare Kante von den Universitäten bei Blockaden und antisemitischen Vorfällen. Auch eine Exmatrikulation muss hier möglich sein. Und auch eine Ausweisung von internationalen Studenten", sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Montag nach einer Sitzung des Parteivorstands in München. Aus der Sicht Hubers belegen die Vorfälle, dass die Demokratie in Deutschland auch durch Linksextremisten gefährdet sei.

Hubers Kritik bezog sich auf die zwischenzeitliche Besetzung eines Hofs der Freien Universität Berlin durch propalästinensische Aktivisten in der vergangenen Woche. Im sogenannten Theaterhof der Hochschule hatten etwa einhundert Personen versucht, ein Protest-Camp mit Bänken und Zelten zu errichten. Zudem hatten Personen versucht, in Räume und Hörsäle der Universität einzudringen, um diese zu besetzen.

Dazu inhaltlich passend beschloss der CSU-Vorstand auch eine Fünf-Punkte-Erklärung anlässlich des 75. Jahrestages des deutschen Grundgesetzes, in der er jeglicher Form des Extremismus den Kampf ansagte: "Der Staat muss sich gegenüber denen behaupten, die seine Grundordnung hintertreiben oder beseitigen wollen. Deshalb gilt es, jede Form von Extremismus gleichermaßen entschlossen zu bekämpfen - von links wie von rechts, ebenso wie jede Art von religiösem Extremismus, Verschwörungstheorien oder ausländischer Einflussnahme."

Die CSU betonte zudem erneut ihre Solidarität mit dem Staat Israel: "Insbesondere gegenüber unseren jüdischen Mitbürgern stehen wir dabei in besonderer Verantwortung. Wir stehen entschlossen gegen jegliche Form von Antisemitismus ein. Die jüdische Gemeinde kann sich auf unseren Schutz und unsere Unterstützung verlassen." Am 24. Mai vor 75 Jahren trat das Grundgesetz in Kraft.

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2 Kommentare
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  • Himbeergselchts am 14.05.2024 14:24 Uhr / Bewertung:

    Deutschland hat so seine Erfahrungen mit Antisemiten. Im Sinne von „kein cm nach rechts“ und „wehret den Anfängen“, ganz klar: Exmatrikulation eines jeden Antisemiten an Unis, Ausweisung aller Antisemiten ohne deutsche Pässe. Und - ja - warum nicht Verlust des Jobs bei klar antisemitischen Äußerungen. Und für jeden deutschen Antisemiten Klage bei Gericht mit satten Strafen bitte.
    Stopp Antisemitismus.
    Hier leben inzwischen Christen, Atheisten und Juden seit Jahrzehnten friedlich zusammen.
    Und wir haben genug zu tun mit „längerhierlebenden „ Judenhassern. Wir brauchen keine religiösen Fanatiker aus dem Ausland, die hier Unterwerfung von Frauen einfordern und ein Kalifat.
    Wir hatten unsere Diktatur und es leben sogar noch Zeitzeugen, wie Margot Friedländer.
    Das reicht.

  • Der wahre tscharlie am 13.05.2024 15:19 Uhr / Bewertung:

    Die "klare Kante" wieder aus Bayern.....
    Dass Antisemitismus gegen unsere jüdischen Mitbürger*innen garnicht geht, egal von wem, sollte eigentlich klar sein.
    Aber die Forderung nach einer Exmatrikulation der Studenten erinnert mich aber schon stark an den "Radikalenerlass" von 1972.
    Und nein, ich will nicht zurück in die Vergangenheit.
    Und was kommt dann als nächstes? Eine vielleicht antisemitische Äußerung kostet dich dann den Job?
    Und noch etwas...wenn man die Studenten exmatrikuliert ist der Antisemitismus noch lange nicht aus den Köpfen der Menschen. Und da muß man anfangen. Warum das so ist.

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