CSU beharrt auf Euro-Austritt Athens

Die CSU drängt weiter auf eine rasche Abkehr des Landes vom Euro - anders als Kanzlerin Angela Merkel, die für einen Verbleib Athens in der Währungsunion plädiert.
dpa |
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Auch nach dem Berlin-Besuch von Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras drängt die CSU auf eine rasche Abkehr des Landes vom Euro - anders als Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel, die für einen Verbleib Athens in der Währungsunion plädiert.

Berlin - CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte in einem Interview: "Nach meiner Überzeugung führt an einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone kein Weg vorbei." FDP-Generalsekretär Patrick Döring bestand auf Einhaltung der vereinbarten Regeln durch Athen, nannte es aber "falsch, jetzt an Griechenland mit Gewalt ein Exempel statuieren zu wollen", wie es in der CSU gefordert worden war. Der frühere FDP-Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher warnte ausdrücklich vor einem Euro-Austritt Athens.

Heute will Griechenlands Regierungschef seine Werbeoffensive bei Frankreichs Präsident François Hollande fortsetzen. Bei Samaras' Besuch am Freitag in Berlin hatte Merkel gesagt: "Ich möchte, dass Griechenland Teil der Euro-Zone bleibt." Sie forderte Athen zugleich auf, die mit den Geldgebern vereinbarten Zusagen einzuhalten. Zu den von Samaras geforderten Lockerungen bei den Sparauflagen hielt sie sich bedeckt.

Dobrindt sagte der "Bild am Sonntag": "Ich sehe Griechenland 2013 außerhalb der Euro-Zone." Nach einem geordneten Austritt müsse es aber "einen Marshallplan für den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes" geben. "Und wenn Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit entsprechend gesteigert hat, sollte es eine Option für die Rückkehr in den Euro geben."

FDP-Generalsekretär Patrick Döring argumentierte trotz aller Warnungen an Athen vorsichtiger. "Wer glaubt, ein Austritt Griechenlands würde am Ende preiswerter, der macht sich was vor", sagte er derselben Zeitung.

Genscher forderte im Nordwestradio, Deutschland solle alles tun, um Griechenland in der Euro-Zone zu halten. Ein Austritt des Landes würde nicht nur die deutsche Volkswirtschaft und Bankenwelt treffen. Eine vielleicht noch größere Gefahr sei, "dass sich dann bestimmte Kräfte auf den noch nicht kontrollierten internationalen Finanzmärkten" gegen das nächste EU-Land richteten.

FDP-Chef Philipp Rösler hatte sich vor Samaras' Besuch unnachgiebig gezeigt und unter anderem gesagt, ein Austritt Athens habe seinen Schrecken verloren.

Dobrindt mahnte den Koalitionspartner nun vor einem Nachgeben: "Ich gehe davon aus, dass die FDP in der Frage Griechenland genau so hart bleibt wie die CSU und nicht anfängt zu wackeln."

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