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Corona-Notfallplan: Prinzipiell sinnvoll

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über Sinn und Unsinn des Notfallplans.
Natalie Kettinger
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Ein Mann zeigt einen Abstrich für das Testverfahren auf das Virus SARS-CoV-2. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
dpa Ein Mann zeigt einen Abstrich für das Testverfahren auf das Virus SARS-CoV-2. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Ja, bei der Umsetzung der neuen "Obergrenze" mag es noch hapern. Trotzdem ist sie prinzipiell sinnvoll. Denn erstens berücksichtigt sie regionale Unterschiede hinsichtlich des Infektionsgeschehens und nimmt damit nicht mehr die ganze Republik oder ein komplettes Bundesland in coronabedingte Geiselhaft, wenn irgendwo ein Hotspot entsteht. Sollen die Wirte in Mecklenburg-Vorpommern ihre Lokale etwa nicht wiedereröffnen dürfen, nur weil Hunderte Kilometer entfernt die Hürde gerissen wird? Das wäre kaum nachvollziehbar.

Außerdem gibt der Notfallplan den betroffenen Landkreisen die Möglichkeit, mit lageangepassten Kontaktbeschränkungen zu reagieren. Etwa, wenn die Infektionen in der Mehrzahl ein Seniorenheim (wie in Greiz) oder einen Schlachtbetrieb (wie in Coesfeld) betreffen. Dann werden diese Einrichtungen unter Quarantäne gestellt und das öffentliche Leben läuft drumherum weiter. Lockdown hatten wir alle lange genug.

Einzig die Zahl 50 gibt wirklich Anlass zur Diskussion. Ursprünglich hatte das Kanzleramt ein Eingreifen gefordert, wenn innerhalb einer Woche 35 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner gemeldet würden und sich dabei an den Kapazitäten der Gesundheitsämter orientiert.

Die Ministerpräsidenten einigten sich schließlich auf 50. Da müsse dann aber "die Feuerwehr kommen, denn dann brennt der Dachstuhl lichterloh", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) im TV. Und das klingt leider nicht so gut.

Alle Informationen zum Coronavirus in München und Bayern lesen Sie in unserem Newsblog.

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