Corona-Lockdown bis 14. Februar verlängert: Die Beschlüsse im Überblick

Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben nach Stunden der Beratungen neue Beschlüsse zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gefasst. Der Lockdown wird verlängert, die Maskenpflicht verschärft. Alle geltenden Corona-Regeln im Überblick.
AZ/dpa |
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Maske runter: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor der Verkündung der am 19. Januar gefassten Corona-Beschlüsse.
Maske runter: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor der Verkündung der am 19. Januar gefassten Corona-Beschlüsse. © Hannibal Hanschke (Reuters/Pool)/dpa

Berlin - Bund und Länder appellieren wieder an Bürgerinnen und Bürger: "Auf die nächsten Wochen in der Pandemie kommt es entscheidend an", schreiben sie in ihrem neuesten Beschluss. Wenn die Mutation des Corona-Virus sich als deutlich ansteckender erweise, dann sei eine "weitere deutliche Verschärfung" der Lage wahrscheinlich. Die bisher zwischen Bund und Ländern vereinbarten Maßnahmen werden bis zunächst zum 14. Februar verlängert, im Detail justierten Bund und Länder nach.

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Kontaktbeschränkungen: Weiterhin sind Treffen jenseits des eigenen Haushalts nur noch mit einer weiteren Person erlaubt. Geraten wird, den Kreis der beteiligten Haushalte möglichst konstant und klein zu halten.

Maskenpflicht: In öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Geschäften sollen besser schützende Masken Pflicht werden. Das können OP-Masken sein, FFP2-Masken oder auch KN95-Masken, die einen vergleichbaren Standard haben. Alltagsmasken aus Stoff reichen dann nicht mehr.

Kitas und Schulen: Kitas und Schulen bleiben bis zum 14. Februar grundsätzlich geschlossen beziehungsweise die Präsenzpflicht wird ausgesetzt.

Alten- & Pflegeheime: Das Personal muss beim Kontakt mit Bewohnern eine FFP2-Maske tragen. Damit Besucher und Personal mehrmals pro Woche Schnelltests machen können, sollen Bundeswehrsoldaten und Freiwillige einspringen. Auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen soll es genug Tests geben.

Gottesdienste: Gottesdienste bleiben erlaubt, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt ist. Eine Maske mit höherem Schutzstandard ist Pflicht, Singen verboten. Zusammenkünfte mit mehr als zehn Teilnehmern müssen in der Regel spätestens zwei Werktage vorher beim Ordnungsamt angezeigt werden.

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Arbeitgeber müssen Homeoffice ermöglichen

Arbeit & Homeoffice: Arbeitgeber müssen wo immer möglich das Arbeiten zuhause ermöglichen. Eine entsprechende Verordnung soll das Bundesarbeitsministerium befristet bis zum 15. März erlassen.

Steuerförderung für Computer: Wer sich "bestimmte digitale Wirtschaftsgüter" zulegt, soll das noch im Jahr der Anschaffung ganz von der Steuer absetzen können - rückwirkend zum 1. Januar. Es geht um "Computerhardware und Software zur Dateneingabe und -verarbeitung".

Hotspots: In Ländern und Landkreisen, wo sich im Verhältnis zur Einwohnerzahl besonders viele Menschen infizieren, sollen gegebenenfalls härtere Maßnahmen greifen. Auch dort soll es eine realistische Chance geben, das Ziel von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) bis Mitte Februar zu erreichen.

Impfungen: Bis spätestens Mitte Februar sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, die das möchten, geimpft werden. Fast die Hälfte ist laut Beschluss schon geimpft worden. Der Bund will versuchen, den Ländern verlässliche Impfstoff-Lieferzeiten für die jeweils kommenden sechs Wochen zu nennen.

Virus-Mutationen: Deutschland will mehr sequenzieren

Virus-Mutationen: Die kursierenden Varianten des Coronavirus sollen laut einer seit Dienstag geltenden Verordnung stärker auf den genauen Virustyp untersucht werden (Sequenzierung). Der Bund soll bis Anfang Februar erste Ergebnisse dazu vorlegen. Hintergrund sind Befürchtungen über die Verbreitung neuer Virusvarianten, wie etwa in Großbritannien oder Irland, die deutlich ansteckender sein könnten.

Gesundheitsämter: Studenten sollen für die Semesterferien von Mitte Februar bis Mitte April für die Kontaktnachverfolgung in Gesundheitsämtern gewonnen und geschult werden. Ziel ist, eine Kontaktnachverfolgung mindestens bis zu einer Inzidenz von 50 sicherzustellen.

Corona-Hilfen: Der Zugang zu staatlicher Unterstützung für Unternehmen und Soloselbständige soll einfacher werden, die Hilfen ausgeweitet. Die Pflicht zur Stellung eines Insolvenzantrags wird für Unternehmen, die Anspruch auf Hilfszahlungen haben und rechtzeitig einen aussichtsreichen Antrag gestellt haben, bis Ende April ausgesetzt.

Nächste Schritte: Bis Mitte Februar wollen Bund und Länder ein Konzept für eine "sichere und gerechte Öffnungsstrategie" erarbeiten.

Weiter gilt unter anderem: Der Einzelhandel bleibt geschlossen. Ausnahmen gelten für Geschäfte, die den täglichen Bedarf decken. Auch Friseure, Massagepraxen oder Kosmetikstudios bleiben zu. Alkoholkonsum im öffentlichen Raum bleibt verboten.

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6 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 20.01.2021 15:51 Uhr / Bewertung:

    Kitas und Schulen bleiben geschlossen. D.h. also, Schreibenlernen und Alphabetlernen wird nicht als Priorität angesehen?
    Und Gesundheitsämter....Studenten sollen für die Kontaktverfolgung geschult und gewonnen werden. Heißt das jetzt, dass die Gesundheitsämter schon lange unterbesetzt sind bzgl. Kontaktverfolgung?

  • Johann Bloch am 20.01.2021 06:51 Uhr / Bewertung:

    An den selbstgemachten Masken liegt es ganz bestimmt nicht, dass Bayern so miserable Zahlen hat.
    Mit großem Aufwand hat man dem gemeinen Volk erklärt, wie man sich Masken selber machen kann.
    Ein gewisser Prozentsatz hält sich an gar nichts und machen, was sie wollen.

  • Radi Brunnengrosser am 20.01.2021 06:36 Uhr / Bewertung:

    Das verzweifelte zurecht Gemurkse geht genauso in die Hose.
    Wo sind denn eigentlich die Masken die ältere im Januar erhalten
    sollen ? Die kann man sich jetzt KAUFEN.Die Zahlen werden nach
    der Lockerung sehr schnell wieder hoch gehen falls sie überhaupt
    nennenswert fallen.Ich kann mir vorstellen das ein Ministerpräsident
    der sich für den größten hält dann es mit einer Art Gulag probiert.
    Soziales zusammen sein körperliche Ertüchtigung und frische Luft.

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