Corona-Krisenmanagement: Viele Ungereimtheiten

Der Vize-Chefredakteur Thomas Müller über Risiko, Krisen-Management und Corona-Chaos.
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Ein Aufsteller der Gesundheitsbörde und des Robert Koch-Instituts im Hamburger Flughafen.
Bodo Marks/dpa/dpa Ein Aufsteller der Gesundheitsbörde und des Robert Koch-Instituts im Hamburger Flughafen.

Grundsätzlich bin ich ja ein eher gelassener Mensch, fern jeder Panik, Hysterie oder Verschwörungstheorie. Was das Krisen-Management in der Corona-Krise anbelangt, kommt man aber ins Grübeln.

Da gehen Kinder, die in den Faschingsferien in Südtirol waren, erst noch eine Woche in Kitas und Schulen, bevor sie zwangsweise nach Hause geschickt werden. Da wird herumgeeiert, ob das Derblecken am Nockherberg mit Polit-Prominenz stattfinden darf. Dann sagt man ab – nicht aber gleichzeitig auch das Starkbierfest fürs gemeine Volk. Oder die Patienten mit Grippe-Symptomen, die tagelang auf ihren Corona-Test warten, dann weitere Tage auf das Ergebnis, wenn die Ergebnisse nicht sogar verschwinden. Verheerend.

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Just in dem Moment, in dem 75.000 beim Bayern-Spiel in der Arena sitzen, empfiehlt Gesundheitsminister Jens Spahn, Großveranstaltungen ab 1.000 Leuten für die nächsten Monate abzusagen. Und appelliert an den Bürger, abzuwägen, ob in den nächsten Monaten auf Klubbesuche, Geburtstagsfeiern oder Vereinssitzungen nicht verzichtet werden könne. Über Pendler, volle U-Bahnen, Züge, Busse oder Trambahnen freilich verliert er kein Wort.

Es sind diese Ungereimtheiten, gemixt mit Eigenbröteleien von Landesbehörden und Gesundheitsämtern, die bei vielen den Eindruck verstärken, dass man eben nur bedingt vorbereitet ist auf Katastrophenfälle. Dass daraus Unsicherheit, Sorge oder Angst resultiert, ist kein Wunder. Und selbst als gelassener Mensch wird man ein bisserl nachdenklich, in diesen Tagen.

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