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Corona-Kehrtwende: Multisystemversagen

AZ-Korrespondent Torsten Henke über die Corona-Kehrtwende.
Torsten Henke |
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"Es brennt. Die Lage ist sehr dramatisch. Jeder Tag zählt." Die Situationsbeschreibung der Intensiv- und Notfallmediziner ist an Deutlichkeit nicht zu übertreffen. Es müsste also schleunigst etwas passieren im Kampf gegen Corona. Doch stattdessen: Multisystemversagen. Statt sich zusammenzuraufen und zu handeln, sind die Länder so zerstritten, dass die Beratungen mit der Bundeskanzlerin am Montag aus Angst vor einer erneuten Total-Blamage abgesagt wurden.

Bankrotterklärung von Bund und Ländern

Dabei hatte Angela Merkel nach dem Oster-Murks und ihrem Mea Culpa im TV-Studio mit drohendem Ton erklärt: "Ich werde jetzt die nächsten 14 Tage nicht tatenlos zusehen." Endlich haut sie auf den Tisch, dachten viele. Um dann verblüfft zu beobachten, dass die Kanzlerin doch nur zusah, wie die Ministerpräsidenten sich zofften.

Nun soll das Infektionsschutzgesetz also geändert werden, um "Notbremsen" bundeseinheitlich von Berlin aus zu regeln, darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. Was Entschlossenheit und Einigkeit demonstrieren soll, ist in Wahrheit nichts anderes als eine Bankrotterklärung.

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  • Sachsenlöwe am 12.04.2021 13:24 Uhr / Bewertung:

    Über jede Maßnahme zum Schutz vor Corona läßt sich debattieren. Aber an einem Punkt ist das Versagen offensichtlich: Beim Impfen. Ausgangssperren, Kontaktsperren, geschlossene Läden und Gastronomie, das sind alles Krüken, Notersatz beim Schutz der Bürger. Der einzig existierende und funktionierende Schutz ist das Impfen. Der erste zugelassene und wirksame Impfstoff der zivilisierten Welt wurde bei Biontec in Deutschland entwickelt und wird in der ganzen Welt gespritzt. Schon 60% der Israelis, 40% dser Amis und Briten sind geschützt. Deutschland bringt es gerade auf 13%. Demokratie und Debatten sind extrem wichtig. Aber Demokratie ist auf Dauer nur überzeugend, wenn die handelnden Politiker wissen, wann es Zeit zum Entscheiden und Handeln ist. Unsere CDU-CSU-SPD-Führung ist über die Debatte nie hinausgekommen und schadet so der Demokratie, die als Schwatzbude erscheint. Für mich sind diese Parteien nicht mehr wählbar.

  • Der wahre tscharlie am 10.04.2021 16:08 Uhr / Bewertung:

    "Multisystemversagen"?
    Ich denke mal, das trifft es ganz gut. Virologen und Mediziner haben in der Vergangenheit wochenlang vor den einzelnen Wellen gewarnt. Und was ist passiert? Außer wiederholtem Lockdown nichts, nachdem die angekündugte Welle da war.
    Politiker haben sich mit Masken ein paar Euros verdient, übrigens, NUR in Bayern trägt Frau/Mann immernoch FFP2 Maske. Die masken müssen schließlich unter die Leute. Ironie aus.

    Und dass im "Superwahljahr" jeder MP sein eigenes "Süppchen" kocht, verständlich. Schließlich geht es gegenüber der Wählerschaft um eine gute Profilierung.

    Und was bitte sollen bundeseinheitliche "Notbremsen" sein? Ein Bundesland, in dem die Inzidenzzahl sehr niedrig ist, wird kaum eine "Notbremse" machen.
    Es gelten doch schon jetzt Bestimmungen, wenn ein Bundesland eine hohe Inzidenzzahl hat.

  • am 10.04.2021 12:14 Uhr / Bewertung:

    Völiger Unsinn den sie hier verbreiten!!!

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