Kommentar

Corona-Eindämmung: Der Fokus muss auf privaten Feiern liegen

Der Vize-Chefredakteur über Fallzahlen, Appelle und Akzeptanz.
Thomas Müller
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In der Tat steigen die Corona-Fallzahlen gerade signifikant an, die Sorge vor einem Kontrollverlust ist ernstzunehmen. Und es stimmt schon, wenn Kanzlerin Merkel fast schon beschwörend mahnt: Was kommen wird, entscheiden wir durch unser Handeln.

Einer der größten Ansteckungsherde waren und sind nun mal private Feiern. Umso unverständlicher bleibt daher, warum gerade der Gastronomie, in der Hygiene-Maßnahmen ja vorbildlich und kontrollierbar umgesetzt werden, der Hahn so früh zugedreht - und das Ausgehen so erst recht ins unkontrollierte Private verdrängt wird.

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Einen zweiten kompletten Lockdown will (und sollte) freilich keiner riskieren - lokale Lockdowns sind da schon eher die geeignete Maßnahme. So könnte das föderal strukturierte Gesundheitssystem auch seine eigentliche Stärke ausspielen. Sofern sich das Ganze nicht - Beispiel Beherbergungsverbot - in einem Schaulaufen und Kräftemessen einzelner Staatskanzleien erschöpft. Was übrigens auch der Akzeptanz in der
Bevölkerung äußerst dienlich sein würde.

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3 Kommentare
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  • Ludwig III am 20.10.2020 20:17 Uhr / Bewertung:

    Der Fokus muss auf Wirksamkeit und Verhältnismässigkeit liegen!

  • MichiK am 19.10.2020 12:13 Uhr / Bewertung:

    ich finde es auch sehr unsinnig, bei einem Inzidenz-Wert von über 35 um 23 Uhr Sperrstunde zu machen und bei einem Wert von über 50 um 22 Uhr. Was bringt diese eine Stunde? Ist es nachgewiesen, dass sich die Menschen nach 23 Uhr hemmungslos besaufen und nach 22 Uhr zumindest als Vorstufe stark betrinken? Das glaubt doch kein normaler Mensch. Wenn es die Ungezügelten wollen, können Sie sich zwischen 20 und 22 Uhr auch so stark betrinken, dass sie keine Regeln mehr beachten und dann gehen 5 Suffköpfe zu einem nach Hause und saufen da weiter. Am nächsten Tag würden sie dann den Virus schön weiter verbreiten. Bei den Briten schließen die Pubs teilweise um 21 Uhr und viele fahren dann erst nach Hause. Wer will macht dann halt zwischen Arbeitsende und Ausschankende Druckbetankung. Ich bin jetzt keiner der für die Partypeople eine Lanze bricht, aber ich bin ein logisch denkender Mensch, der gerne ein paar Erklärungen der Zusammenhänge hätte.

  • MichiK am 19.10.2020 11:10 Uhr / Bewertung:

    Vor allem sollte die Politik immer auch eine Gesamtschau auf mehrere Werte machen und sich nicht schon wieder nur auf einen konzentrieren. An Anfang (März) waren es die absoluten Werte an Infizierten und Verstorbenen, die das Handeln bestimmt haben. Dann war es der R-Wert. Jetzt wird alles an der 7-Tage-Inzidenz festgemacht.
    Dabei wird aber meiner Meinung nach außer Acht gelassen, dass jetzt mehr getestet wird als noch im Mai/Juni. Warum nimmt man nicht einen %-Wert zwischen positiv Getesteten und Getesteten gesamt? Warum berücksichtigt man nicht mehr so stark den R-Wert (unter 1 bedeutet langsamere Ausbreitung)? Warum werden die Zahlen nicht in Relation gesetzt zu den tatsächlich Behandlungsbedürftigen/zu den intensiv Behandlungsbedürftigen/zu den Sterbefällen?
    Leider hat es auch für die vernünftigdenkenden in der Bevölkerung immer mehr den Anschein, dass einfach irgendwelche Werte willkürlich herangezogen und auch noch willkürliche Schwellen- bzw. Grenzwerte eingeführt werden.

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