Clowns? Clowns!

Anja Timmermann, die Politikredakteurin der AZ,  über den Wirbel um Steinbrücks Clown-Zitate  
Anja Timmermann |
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Anja Timmermann, die Politikredakteurin der AZ,  über den Wirbel um Steinbrücks Clown-Zitate

Den mit Abstand treffendsten Kommentar zur Clowns-Hysterie um Peer Steinbrück hat gestern der Grüne Volker Beck abgegeben: „Der Vergleich mit Berlusconi ist höchstens eine Beleidigung für jeden rechtschaffenen Clown.“

Steinbrück hat ja vollkommen recht: Es ist in der Tat erschreckend, dass zwei Clowns die Wahlen in Italien gewonnen haben. Das einzig Unpräzise daran ist, nebenbei, dass sie tatsächlich nur auf Platz zwei und drei waren.

Alles andere stimmt: Beppe Grillo ist Komiker, und für Botox-Bunga-Bunga-Bunny ist Clown allenfalls zu milde, weil es seine katastrophalen Seiten (Land ruiniert, kriminelle Machenschaften) verniedlicht.

Wenn Steinbrück also dieser Meinung ist, muss er sie auch sagen dürfen. Schon klar, dass bei ihm sofort der Fettnäpfchen-Alarm losgeht, wenn er einen Satz sagt, der nicht von PR-Profis bis zur Unkenntlichkeit glattgeschliffen ist. Auch logisch, dass Schwarz-Gelb umgehend die Empörungs-Maschinerie anwirft. U

nd ja, Steinbrück hat einiges gesagt (siehe Kanzlergehalt), was eher dämlich war. Aber diese Sau bei jedem seiner Sätze aufs Neue – wie auch jetzt – durchs Dorf zu treiben, ist Heuchelei.

Steinbrück bewirbt sich nicht für den diplomatischen Dienst (da wär’ er vielleicht wirklich fehl am Platz). Und auch nicht im Wettbewerb um die nichtssagendste Sprechblase, um sich keinesfalls zu früh festzulegen (à la Merkel). Ist doch mal erfrischend, wenn ein Politiker tatsächlich sagt, was er denkt.

 

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