Clinton verspricht Obama volle Unterstützung

Washington (dpa) - Hillary Clinton hat ihre Niederlage bei den US-Vorwahlen eingestanden und Barack Obama beim Kampf ums Weiße Haus ihre volle Unterstützung zugesagt.
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Hillary Clinton hat im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten aufgegeben.
dpa Hillary Clinton hat im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten aufgegeben.

Washington (dpa) - Hillary Clinton hat ihre Niederlage bei den US-Vorwahlen eingestanden und Barack Obama beim Kampf ums Weiße Haus ihre volle Unterstützung zugesagt.

Zugleich rief die Ex-First Lady in einer emotionalen und mitreißenden Rede die Demokratische Partei nach den Konflikten des Vorwahl-Marathons zur Geschlossenheit auf. Die Präsidentenwahl am 4. November gegen den Republikaner John McCain müsse zum «Wendepunkt» in der amerikanischen Geschichte werden. «Wir dürfen diesen Moment nicht verpassen», rief sie mehreren tausend Anhängern am Samstag in Washington zu.

«Um den Kampf nun fortzusetzen, um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir alle unsere Energie, Leidenschaft und Stärke einsetzen, um dabei mitzuhelfen, dass Barack Obama gewählt wird», rief die 60- Jährige ihren Anhängern, darunter besonders viele Frauen, zu. Clinton appellierte, die Konflikte und Angriffe des Vorwahlkampfes hinter sich zu lassen. Jetzt gelte es, sich auf die Zukunft zu konzentrieren. «Jeder Moment, den wir mit Rückschau verschwenden, hält uns davon ab, nach vorne zu blicken.»

Eindringlich ermahnte sie ihre Unterstützer, im November für den schwarzen Kandidaten Obama zu stimmen. Zudem sollten sie für ihn «genauso hart arbeiten wie für mich». Zugleich betonte die New Yorker Senatorin, ihre Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur sei ein Meilenstein im Kampf um die Gleichstellung der Frauen gewesen. «Von nun an wird es nicht mehr ungewöhnlich sein, wenn eine Frau Vorwahlen gewinnt (...) und es wird ebenso wenig ungewöhnlich sein, sich eine Frau als Präsidentin vorzustellen.»

US-Kommentatoren zollten der Rede am Sonntag überwiegend höchstes Lob. Die «New York Times» sprach von einer «mitreißenden Unterstützung» für Obama, die ohne jeden Zwischenton gewesen sei. Ein Moderator des TV-Senders MSNBC meinte: «Das war ein ganz starker Versuch, ihre Anhänger in das Lager Obamas zu bringen.» Der TV-Sender CNN meinte: «Sie hätte nicht mehr machen können als sie getan hat.» Auch Parteifreunde applaudierten. «Eine großartige Rede», sagte ein demokratischer Politiker. «Clinton hat uns daran erinnert, dass diese Wahl wichtiger ist als sie selbst und Senator Obama.

Obama (46) dankte seiner Ex-Rivalin. «Ich bin begeistert und es ehrt mich, die Unterstützung von Senatorin Clinton zu haben», teilte er auf seiner Webseite mit. Sie habe einen «tapferen und historischen» Wahlkampf geführt. «Unsere Partei und unser Land sind durch ihr Lebenswerk gestärkt, und ich bin ein besserer Kandidat, weil ich das Privileg hatte, in diesem Wahlkampf gegen sie anzutreten.»

Clintons Auftritt vier Tage nach dem Ende der Vorwahlen war mit Spannung erwartet worden. Wahlexperten meinen, ohne die Unterstützung des Clinton-Lagers könne Obama nicht gewinnen. Vor allem beim Wählerklientel der Frauen und der weißen Arbeiter sei er auf Clintons Hilfe angewiesen. «Heute setze ich meinen Wahlkampf aus, ich gratuliere ihm (Obama) zu seinem Sieg und zu dem außerordentlichen Wahlkampf, den er führte», sagte Clinton. Nun sei es an der Zeit, wieder zusammenzufinden. «Wir streben alle dasselbe Ziel an (...), um im November zu gewinnen und unser Land herumzureißen, weil so viel auf dem Spiel steht.» Immer wieder wiederholte sie den Refrain ihrer Rede: «Deshalb müssen wir helfen, dass Barack Obama unser Präsident wird.»

Zu ihrer Niederlage sagte Clinton lediglich: «Es ist nicht ganz die Party, die ich mir vorgestellt habe, aber ich freue mich über Eure Gesellschaft.» Die New Yorker Senatorin war zu ihrer Rede mit ihrer Mutter, Ehemann Bill und Tochter Chelsea erschienen. Bei ihren eigenen Zukunftsplänen blieb sie jedoch vage. Sie ging mit keinem Wort auf Spekulationen ein, Obama könnte sie als mögliche Vize- Präsidentin ins Auge fassen. Obama selbst hatte sich dazu aber am Vortag auch sehr zurückhaltend geäußert.

Clinton beendete ihren Wahlkampf offiziell nicht völlig, sondern setzte ihn aus. Das gibt ihr rechtlich die Möglichkeit, bis zum Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August noch Spenden zu sammeln. Während des Wahlkampfes hatte sie rund 30 Millionen Dollar (19,6 Millionen Euro) Schulden aufgehäuft.

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