Clinton und Obama streiten über Patriotismus
Nachdem Ex-Präsident Clinton auf einer Wahlkampfveranstaltung seiner Ehefrau die Vaterlandsliebe Obamas infrage gestellt hat, fühlt sich der demokratische Senator unfair behandelt - und bietet Paroli.
Nachdem sie den Rassismus abgehandelt haben, streiten die beiden demokratischen Präsidentschaftsbewerber Barack Obama und Hillary Clinton jetzt über das rechte Maß an Patriotismus. Den Anlass dazu gab eine Äußerung von Ex-Präsident Bill Clinton, der bei einem Wahlkampfauftritt für seine Frau die Vaterlandsliebe Obamas infrage stellte. Ein Berater Obamas, der ehemalige Luftwaffengeneral Merrill McPeak, wies Clintons Äußerungen als unfair zurück.
«Als jemand, der 37 Jahre lang stolz die Uniform unseres Landes getragen hat, bin ich enttäuscht, einen Präsidenten solche Taktiken anwenden zu sehen», sagte McPeak am Samstag in Portland im US-Staat Oregon. Der Expräsident müsse es eigentlich besser wissen, schließlich sei er Ziel ähnlicher Diffamierungen gewesen. Damit spielte McPeak auf Vorwürfe mangelnder Vaterlandsliebe gegen Clinton Anfang der 1990er Jahre an. Konservative Kräfte hatten ihn attackiert, da er nicht im Vietnam-Krieg gedient hatte. Howard Wolfson, ein Sprecher Hillary Clintons, sagte jedoch, die Äußerungen des Ex-Präsidenten seien «absichtlich pathetisch fehlinterpretiert» worden. Die Bemerkungen hätten nichts mit Obama zu tun gehabt. Die umstrittenen Äußerungen fielen am Freitag in Charlotte, North Carolina. «Es wäre eine großartige Sache, wenn wir ein Wahljahr mit zwei Persönlichkeiten hätten, die dieses Land lieben würden und dem Interesse dieses Landes verpflichtet wären», hatte Clinton gesagt. McPeak verglich Clintons Äußerungen daraufhin mit Reden von Joseph McCarthy, der Symbolfigur der Kommunistenjagd in den 1950er Jahren. (nz/AP)
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