Clinton ist wieder im Rennen: Vorwahlsiege in Texas und Ohio

Sie hat überlebenswichtige Siege errungen. Hillary Clinton gewann die US-Vorwahlen der Demokraten in den Schlüsselstaaten Texas und Ohio. Damit stoppte sie den Siegeszug von Barack Obama. Bei den Republikanern ist die Entscheidung nun auch offiziell gefallen.
Im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur hat die demokratische Senatorin Hillary Clinton den Siegeszug ihres innerparteilichen Rivalen Barack Obama gestoppt. Die frühere First Lady gewann bei den US-Vorwahlen im Industriestaat Ohio und laut Prognosen des TV-Senders CNN auch im Schlüsselstaat Texas. „Wohin Ohio geht, geht die Nation“, rief eine triumphierende Clinton am Dienstagabend (Ortszeit) jubelnden Anhängern zu.
Nach ihrem Comeback erklärte Clinton (60), der „historische Kampf“ um die demokratische Nominierung fange jetzt erst richtig an. Auch Obama, der nach wie vor die meisten Delegierten für den Nominierungsparteitag hinter sich hat, gab sich siegessicher: „Wir werden die Nominierung gewinnen.“ Kommentatoren im US-Fernsehen gaben sich überzeugt: Das Duell der Demokraten geht weiter.
Hillary musste gewinnen
Clinton hatte einen Sieg in dem Industriestaat Ohio als extrem wichtig bezeichnet, um ihren Rückstand auf Obama aufzuholen. Clintons Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton hatte sogar gesagt, seine Frau müsse in Ohio und Texas gewinnen, um weiter im Rennen bleiben zu können.
Nach Auszählung von über 80 Prozent der Wahlbezirke lag Clinton in Ohio mit 56 Prozent der Stimmen vorn, Obama kam lediglich auf 42 Prozent. In dem ebenfalls bevölkerungsreichen Texas führte Clinton nach Auszählung von rund der Hälfte der Wahlbezirke mit 50 Prozent gegen 48 Prozent. Allerdings gab es in Texas nach den demokratischen Vorwahlen am Abend nochmals parteiinterne Abstimmungen (Caucus), bei denen Obama führte.
Obama lediglich in Vermont erfolgreich
Die Abstimmung in Rhode Island gewann Clinton mit 58 Prozent. Obama blieb lediglich in dem kleineren Staat Vermont mit 60 Prozent siegreich.
Sorge vor einer Zerreißprobe
Nachdem Obama bei den letzten elf Vorwahlen gewinnen konnte, ist nun der Ausgang des Zweikampfs um die demokratische Nominierung wieder völlig offen, meinten Kommentatoren. Führende Politiker der Demokraten hatten bereits zuvor Sorge geäußert, dass eine Fortsetzung des Duells zwischen Obama und Clinton die Partei vor eine Zerreißprobe stellen könnte.
Republikaner: McCain ist durch
Bei den Republikanern steht dagegen nun Senator John McCain endgültig als Kandidat fest. Der 71-jährige Vietnamveteran setzte sich US-Sendern zufolge auch in Texas, Ohio, Rhode Island und Vermont gegen seinen Rivalen Mike Huckabee durch, der bereits vor der Abstimmung abgeschlagen zurück lag. US-Medien erklärten ihn daraufhin zum Kandidaten der Republikaner, da McCain jetzt mehr als 1.191 Delegierte auf seine Seite hat, die für die Nominierung der Partei notwendig sind. (dpa, AP)