Clinton gegen Obama: Jeder Patzer zählt

Mit ihrem erfundenen Kriegserlebnis hat sich Hillary Clinton einen peinlichen Patzer erlaubt, zur Freude ihres Gegners Barack Obama. Dabei sollte gerade der nicht zu laut lachen. Die größten Patzer der Kandidaten.
von  Abendzeitung
Hillary Clinton und Barack Obama.
Hillary Clinton und Barack Obama. © nz

Mit ihrem erfundenen Kriegserlebnis hat sich Hillary Clinton einen peinlichen Patzer erlaubt, zur Freude ihres Gegners Barack Obama. Dabei sollte gerade der nicht zu laut lachen. Die größten Patzer der Kandidaten.

WASHINGTON Im Vorwahlkampf der US-Demokraten wird jeder Patzer zur Staatsaffäre. Jetzt hat es Hillary Clinton erwischt: Sie hatte ein Kriegserlebnis erfunden – und einräumen müssen, dass es frei erfunden ist. Doch auch ihr Kontrahent Barack Obama hat sich schon einiges geleistet.

Grund für das gegenseitige Belauern: Nach den bisherigen Abstimmungen bei den Vorwahlen liegt Barack Obama mit 1620 Delegiertenstimmen knapp vor Clinton, die 1499 Stimmen hat. Clinton kann sich aber Hoffnungen machen, den Spieß bis zum Nominierungsparteitag der Demokraten im Spätsommer noch umzudrehen – da ist jedes Mittel recht. Die AZ erklärt die größten Patzer beider Kandidaten.

Die Heckenschützen-Lüge:

Vor einer Woche erklärte Clinton, dass sie und ihr Mann Bill bei ihrem Besuch in Sarajewo im März 1996 von Heckenschützen beschossen worden seien. Damals jedoch bekam niemand etwas von der Attacke mit. Jetzt musste ein Clinton-Sprecher einräumen, dass sich die Senatorin aus New York irreführend geäußert hat. Clinton selbst erklärte, wer ständig öffentlich reden müsse, dem könnten auch mal Fehler unterlaufen. Das Obama-Lager feierte, Clintons Truppe reagierte gereizt.

Der Judas-Vergleich:

Für die Ex-First-Lady kam es gleich doppelt dick: Auch ihr Berater James Carville leistete sich einen Riesen-Patzer. Weil der Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, vom Clinton- ins Obama-Lager übergelaufen war, bezeichnete Carville ihn als Judas. Carville weigert sich, sich für seine Entgleisung zu entschuldigen.

Der McCarthy-Vergleich:

Doch auch Obama kennt Patzer nur allzu gut. Sein Berater, der Ex-Luftwaffengeneral Merrill McPeak, hatte Bill Clinton mit Joseph McCarthy verglichen. Der war in den 50er Jahren die Symbolfigur der Kommunistenjagd in Amerika. Anlass waren Äußerungen des Ex-Präsidenten, in denen dieser den Patriotismus Obamas in Zweifel gezogen hatte.

Das Pastor-Problem:

Obamas Ex-Pastor Jeremiah Wright hatte in einer Predigt gesagt, die USA hätten sich die Anschläge vom 11. September selbst zuzuschreiben, und Gott solle das Land wegen seines Rassismus strafen. Obwohl sich Obama von Wright distanzierte, wurde er beschädigt. Gilt Wright doch immer noch als ein einflussreicher Berater.

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