Claudia Roth hat ein haariges Problem
Auch Politiker können sich mal verwählen: Und so landete die Berliner Referentin der grünen Parteivorsitzenden Claudia Roth unverhofft auf dem Handy von AZ-Korrespondentin Angela Böhm - im Glauben, mit ihrer Chefin zu telefonieren. Was die Mitarbeiterin dann ausplauderte ...
MÜNCHEN Erst dachte ich, es ist meine Freundin Angelika, die mich am Morgen überfällt. Ohne Rücksicht auf Etikette plapperte die Stimme am Handy los : "Das mit dem Friseur, das ist wirklich... (Das Wort drucken wir lieber nicht.) Der ist tatsächlich noch zwei Wochen im Urlaub. Da ist nichts zu machen. Und was machen wir mit dem Termin am Elften in Kreuzberg?" Ich stutzte. Ein solch haariges Problem hatte Angelika mit mir noch nie besprechen wollen. Die Stimme am Telefon klang plötzlich so berlinerisch. Ein schneller Blick aufs Handy-Display – es war das Partei-Büro von Claudia Roth. Die resolute Mitarbeiterin glaubte, am anderen Ende würde ihr die Grünen-Chefin zuhören. Sie hatte sich verwählt.
Sollte ich sie weiter reden lassen? Vielleicht hätte sie ja noch über ein paar Männer abgelästert, wie man das bei Friseur-Gesprächen so tut: Über Cem Özdemir oder Jürgen Trittin. Ich entschied mich für Gnade. Denn die wirkliche Nachricht war ja schon raus: Claudia Roth hat ein Riesen-Problem. Sie muss unfrisiert in den Bundestagswahlkampf ziehen! Auch mein Angebot, ihr meine Friseurin zu vermitteln, nutzte nichts. Roth schwört nämlich auf ihren eigenen Friseur. Wer sonst in der Republik würde dieses spezielle Karotten-Gold schon so hinbringen?
Angela Böhm
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