CIA entwirft PR-Strategie für Deutschland

PR für einen Auslandseinsatz: Der CIA entwirft nun einen Plan, eine PR-Strategie für Deutschland, da hierzulande der Unmut gegenüber dem Afghanistan-Einsatz wächst. Doch das papier landet im Internet.
von  Abendzeitung
Foyer des CIA-Hauptquartiers in Langley, Washington
Foyer des CIA-Hauptquartiers in Langley, Washington © dpa

BERLIN - PR für einen Auslandseinsatz: Der CIA entwirft nun einen Plan, eine PR-Strategie für Deutschland, da hierzulande der Unmut gegenüber dem Afghanistan-Einsatz wächst. Doch das papier landet im Internet.

Das Unbehagen über den Afghanistan-Einsatz in Deutschland wächst. Deswegen hat nun der CIA eine PR-Strategie extra für Deutschland entworfen. Doof nur, dass sie im Internet landete.

Der US-Geheimdienst rechnet schon länger damit, dass die „Gleichgültigkeit der deutschen Bevölkerung in offene Feindseligkeit“ umschlagen könnte. Deswegen entwarf die so genannte Rote Zelle zusammen mit Deutschland- und PR-Experten eine speziell zugeschnittene PR-Strategie. Das Papier tauchte dann auf der Plattform WikiLeaks auf, auf der durchgesickerte Geheimdokumente veröffentlicht werden – neulich auch das US-Video aus dem Irak.

Das Dossier empfiehlt drei Punkte: Erstens, man müsse klarmachen, dass eine Niederlage am Hindukusch eine höhere Terrorgefahr in Deutschland bedeutet. Kanzleramtsminister Ronald Pofalla gestern: „Wenn Afghanistan fällt, dann fällt Pakistan, dann haben wir Terroristen mit einer Atombombe in einer deutschen Stadt.“ Zweitens: der Obama-Faktor. „Schön, dass die Deutschen Obama so sehr lieben“, sagt Deutschland-Fachfrau Karen Donfried. Sie vertrauten seiner Kompetenz. Und drittens müsse man deutschen Medien Interviews mit afghanischen Frauen vermitteln.

Für Donnerstag hat Pofalla jedenfalls eine Regierungserklärung der Kanzlerin angekündigt. „Der Preis ist fürchterlich.“ Umso wichtiger sei es, jetzt nochmal deutlich zu machen, wie richtig und wichtig der Einsatz sei. Ausgerechnet: Am gleichen Tag muss Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Kundus-Ausschuss aussagen. Und voraussichtlich einen Tag später ist in Ingolstadt die zentrale Trauerfeier für die jüngst getöteten vier Soldaten. tan

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.