Christine Haderthauer sitzt immer am Ruder

Neue AZ-Serie: Kabinettsmitglieder und ihre Hobbys. Die Sozial- Ministerin segelt gerne.
Angela Böhm |
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Sozialministerin Christine Haderthauer immer hart am Wind
privat Sozialministerin Christine Haderthauer immer hart am Wind

MÜNCHEN Dass Horst Seehofer mit seiner Modelleisenbahn spielt, weiß jeder. Wie seine Regierungsmitglieder ihre Freizeit verbringen, und was sie dabei fürs Regieren lernen, stellt die AZ ab heute vor.

Hart am Wind segeln, das war schon immer ihre Stärke. Ob in der Politik, oder privat. „Das hab’ ich von Kindesbeinen an gelernt“, sagt Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer. Ihre erste Erfahrung mit viel Wind machte sie am Chiemsee an der Seite ihres Vaters.

Auf einer „Conger“ lernte sie das Segeln. Auf dem bayerischen Meer musste sie gleich notanlegen, weil der Wind sich zu einem Sturm aufbauschte. Am Steg der Fraueninsel suchte sie mit ihrem Vater Schutz. Doch die kleine Christine war vor lauter Angst so in Panik geraten, dass sie ins Wasser fiel. „Mein Vater hat nur trocken gesagt: ,Du kannst doch noch stehen’“, erinnert sich die Sozialministerin an dieses Albtraumerlebnis. Das war ihr eine Lehre fürs Leben. Christine, die Steherin!

Segeln wurde zu ihrer großen Leidenschaft. Im Urlaub, im hohen Norden am Brahmsee, verbringt sie viel Zeit auf dem Wasser. Hier hatte ihr Großvater ein Ferienhaus, so wie Altkanzler Helmut Schmidt. „Draußen am See trafen sich die beiden Männer in ihren Nussschalen und politisierten“, erzählt Haderthauer. „Mein Opa und Schmidt waren befreundet.“

In dem Ferienhaus verbringt sie mit ihrer Familie die politikfreie Zeit. Dann segelt die Ingolstädterin mit Ehemann Hubert am liebsten über den See. „Zu zweit geht’s am besten“, sagt sie mit einem Seitenblick auf ihr Kronprinzen-Duell mit Markus Söder. „Einer ist am Segel, einer am Ruder.“ In ihrer Partei aber hat Horst Seehofer noch beides in einer Hand.

Am Brahmsee haben sich die Haderthauers gerade einen „Piraten“ gekauft, eine Holz-Jolle. Die Aufgaben sind klar verteilt. „Ich sitze immer am Ruder“, sagt Haderthauer, „auch wenn wir auf einer Jacht segeln.“ In der Politik könnte man daraus ihren Führungsanspruch ableiten. „Die anderen müssen das machen, was ich sage“, erklärt die Seglerin ihre Position. „Ich gebe den Kurs vor.“

Dass sich das Schiff wie die Politiker immer nach dem Wind dreht, davon will sie nichts wissen. „Beim Segeln drückt der Wind. Und dem darf man nicht nachgeben“, erklärt die Ministerin. „Man muss hart am Wind segeln und richtig mit dem Wind umgehen, sonst kommst ja nicht voran.“ Denn wenn das Segelschiff in den Wind geht, bleibt es stehen.

Geduld hat Seehofers Kronprinzessin bei ihrem Hobby gelernt. Dort muss sie auch mal mit Flauten kämpfen. Dann geht auf dem Segelschiff nichts. Oder kreuzen, also einen Zickzackkurs fahren, wenn die Windrichtung zum Ziel nicht stimmt. „Es kommt immer auf den richtigen Kurs an. Und dass man ihn auch hält“, sagt Haderthauer verschmitzt und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich liegt ihr doch noch ein bisserl Segler-Latein auf der Zunge, wenn sie an ihr Freizeitvergnügen und die Politik denkt: „Dann sag’ ich: Man soll lieber einen Piraten segeln, als einen Piraten wählen.“ Schiff ahoi.

 

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