China schafft berüchtigte Ein-Kind-Politik ab

Revolutionäre Entwicklung in China: Die Ein-Kind-Politik wird abgeschafft! Allen Paaren sind dann zwei Kinder gestattet. Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften hatte bereits wegen Alterung der Gesellschaft eine Zwei-Kind-Politik vorgeschlagen.
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Die Ein-Kind-Politik in China hat zu dramatischen Entwicklungen in der Alterspyramide geführt - jetzt ist sie offiziell beendet.
dpa Die Ein-Kind-Politik in China hat zu dramatischen Entwicklungen in der Alterspyramide geführt - jetzt ist sie offiziell beendet.

Peking - China schafft die staatlich verordnete Ein-Kind-Politik ab. Das berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua von der Tagung des Zentralkomitees in Peking. Allen Paaren werden demnach künftig zwei Kinder erlaubt.

Wegen Zwangsmaßnahmen und Abtreibungen bei vorgerückter Schwangerschaft stand die Familienpolitik immer in der Kritik. Zuletzt wurde sie zunehmend gelockert. Im November 2013 hatte die Kommunistische Partei die Vorgaben zur Geburtenkontrolle geändert. Danach durften Paare, von denen ein Partner bereits aus einer Ein-Kind-Familie stammt, zwei Kinder haben. Zuvor gab es bereits Ausnahmen, unter anderem für Minderheiten und für Bauern.

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Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften hatte nach früheren Medienberichten eine Zwei-Kind-Lösung als Antwort auf die Alterung der Gesellschaft und eine fallende Geburtenquote vorgeschlagen. Jede Chinesin bekommt demnach im Schnitt weniger als 1,6 Kinder. Für eine stabile Bevölkerung ist eine Quote von 2,1 nötig.

Die Ein-Kind-Politik in China wurde 1979 eingeführt, um eine Bevölkerungsexplosion zu verhindern. Das wachsende Riesenvolk musste ernährt und die knappen Ressourcen geschützt werden. Daher entschloss sich die Staatsführung zu dem drastischen Schritt. In China lebten Mitte 2015 etwa 1,36 Milliarden Menschen. Ohne die strikte Familienpolitik wären es heute schätzungsweise 300 Millionen Chinesen mehr.

Eine Folge der Ein-Kind-Politik sind verwöhnte «kleine Kaiser», die nach Studien weniger lebenstüchtig sind. Auch gibt es mittlerweile einen starken Männerüberschuss, schon heute finden viele Männer keine Frau mehr. Zwar sind Ultraschalluntersuchungen nicht erlaubt, trotzdem werden Mädchen häufig abgetrieben, weil Jungen traditionell bevorzugt werden. Töchter wechseln mit der Heirat in die Familie des Ehemanns.

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