«Charlie Hebdo» in deutschen Läden

Estmals seit der Terrorattacke ist das Satiremagazin «Charlie Hebdo» auch wieder in Deutschland zu kaufen. Auf dem Titel ist erneut eine Mohammed-Karikatur. In islamischen Ländern kommt es deswegen zu heftigen Protesten.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kunden warten am 17.01.2015 in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs in Hamburg, um ein Exemplar der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo zu kaufen. In dieser Filiale bekamen nur die ersten sieben Kunden jeweils ein Exemplar, dann war die Lieferung ausverkauft.
dpa 5 Kunden warten am 17.01.2015 in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs in Hamburg, um ein Exemplar der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo zu kaufen. In dieser Filiale bekamen nur die ersten sieben Kunden jeweils ein Exemplar, dann war die Lieferung ausverkauft.
Passanten warten am 17.01.2015 im Hauptbahnhof in Berlin auf die Öffnung einer Bahnhofsbuchhandlung, um das franzöissche Satiremagazin Charlie Hebdo zu kaufen.
dpa 5 Passanten warten am 17.01.2015 im Hauptbahnhof in Berlin auf die Öffnung einer Bahnhofsbuchhandlung, um das franzöissche Satiremagazin Charlie Hebdo zu kaufen.
Ein Kunde zeigt am 17.01.2015 in Hamburg sein Exemplar der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Er ist einer von sieben, die hier ein Exemplar der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo kaufen können, mehr Exemplare waren nicht geliefert worden.
dpa 5 Ein Kunde zeigt am 17.01.2015 in Hamburg sein Exemplar der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Er ist einer von sieben, die hier ein Exemplar der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo kaufen können, mehr Exemplare waren nicht geliefert worden.
In dem Fenster einer Pressebuchhandlung hängt schon am frühen Morgen in Essen (Nordrhein-Westfalen) ein Zettel mit dem Hinweis "Charlie Hebdo ist ausverkauft". Die Pressebuchhandlung im Hauptbahnhof hatte drei Exemplare der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo bekommen, diese waren schnell vergriffen.
dpa 5 In dem Fenster einer Pressebuchhandlung hängt schon am frühen Morgen in Essen (Nordrhein-Westfalen) ein Zettel mit dem Hinweis "Charlie Hebdo ist ausverkauft". Die Pressebuchhandlung im Hauptbahnhof hatte drei Exemplare der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo bekommen, diese waren schnell vergriffen.
Auch in Berlin gab es großen Andrang: Kenny Rebenstock (l) und Nico Hirte haben soeben das Satiremagazin Charlie Hebdo erstehen können. Sie hatten seit Mitternacht vor der Buchhandlung gestanden, um um 5 Uhr morgens die beiden einzigen Exemplare zu ergattern.
dpa 5 Auch in Berlin gab es großen Andrang: Kenny Rebenstock (l) und Nico Hirte haben soeben das Satiremagazin Charlie Hebdo erstehen können. Sie hatten seit Mitternacht vor der Buchhandlung gestanden, um um 5 Uhr morgens die beiden einzigen Exemplare zu ergattern.

Estmals seit der Terrorattacke ist das Satiremagazin «Charlie Hebdo» auch wieder in Deutschland zu kaufen. Auf dem Titel ist erneut eine Mohammed-Karikatur. In islamischen Ländern kommt es deswegen zu heftigen Protesten.

Die erste Ausgabe des französischen Satiremagazins «Charlie Hebdo» nach dem Terroranschlag von Paris ist seit Samstagmorgen auch in Deutschland im Handel. Vor einem Buch- und Zeitschriftengeschäft im Berliner Hauptbahnhof warteten gegen 05.00 Uhr etwa 100 Menschen, um bei Ladenöffnung ein Heft zu kaufen. Doch lediglich die ersten beiden in der Reihe hatten Glück: in dem Geschäft standen nur zwei Exemplare zum Verkauf. Im gesamten Hauptbahnhof gab es einem Fotografen der Deutschen Presse-Agentur zufolge 14 Hefte. Alle waren auf Französisch und kosteten vier Euro.

Die Stückzahlen in deutschen Großstädten sind sehr begrenzt, weil der Ansturm auf die Hefte in Frankreich gewaltig war. Dort erschien die Ausgabe vergangenen Mittwoch.

Die Redaktion des Magazins war am Mittwoch davor Ziel eines Anschlags. Zwölf Menschen kamen dabei ums Leben, der Großteil davon Mitarbeiter der Zeitschrift. Teils sehr derbe frühere Mohammed-Karikaturen in dem Heft gelten als Hintergrund des Angriffs mutmaßlicher islamistischer Terroristen. Nach den Glaubensvorstellungen von Muslimen sollen weder Gott noch Mohammed bildlich dargestellt werden. Das Titelbild der jüngsten Ausgabe zeigt dennoch erneut eine Zeichnung Mohammeds. In mehreren islamischen Ländern hatte dies nach den Freitagsgebeten zu teils heftigen Protesten geführt.

Im afrikanischen Niger zündeten aufgebrachte Muslime ein französisches Kulturzentrum an. Mindestens ein Mensch kam Medienberichten zufolge ums Leben. Auf dem Tempelberg in Jerusalem versammelten sich Hunderte Palästinenser. Laut palästinensischer Nachrichtenagentur Maan wurde bei der Kundgebung eine französische Flagge verbrannt. In der südpakistanischen Stadt Karachi kam es bei Protesten zu schweren Zusammenstößen. In der algerischen Hauptstadt Algier demonstrierten Tausende gegen «Charlie Hebdo».

In Frankreich nahmen Ermittler im Zusammenhang mit der Terrorwelle der Vorwoche derweil weitere zwölf Menschen fest. Sie sollten wegen möglicher Verbindungen zu den drei Attentätern vernommen werden, hieß es. Es gehe vor allem um die Frage, ob sie logistische Unterstützung für die Anschläge auf «Charlie Hebdo», einen koscheren Supermarkt und eine Polizistin leisteten. Insgesamt wurden 17 Menschen von den Attentätern getötet, die drei wurden von Polizisten erschossen.

US-Präsident Barack Obama und Großbritanniens Premierminister David Cameron kündigten am Freitag angesichts der Pariser Anschläge eine noch engere Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf an.

Die belgischen Behörden gingen weiter davon aus, dass die Attentäter aus Paris keine Verbindungen zu den mutmaßlich in Belgien ausgehobenen Dschihadisten hatten. Dort planten Extremisten nach offiziellen Angaben mit schweren Waffen und Sprengstoff einen größeren Anschlag auf die Polizei. Neben zwei am Donnerstagabend bei einem Anti-Terroreinsatz Getöteten gehörten mindestens 13 Verdächtige zu der gesprengten Terrorzelle, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. In dem Land gilt die zweithöchste Terrorwarnstufe.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.