Chaotische Lage nach Kommunalwahl im Kosovo
Nach Ausschreitungen extremistischer Serben bei der Kommunalwahl im Kosovo ist die Lage unübersichtlich.
Pristina/Belgrad - Die Zentrale Wahlkommission in Pristina sieht sich nicht in der Lage, wie geplant vorläufige Ergebnisse für die Wohngebiete der serbischen Minderheit zu veröffentlichen.
Die von der Nato geführte internationale Schutztruppe KFOR teilte mit, sie habe am Sonntag wegen der Gewaltakte nicht nur in der Stadt Mitrovica, sondern auch in Zvecan eingreifen müssen. Anschließend hätten Soldaten den Transport von Wahlzetteln aus dem Norden in die Hauptstadt Pristina gesichert.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die als Mitorganisator der Wahl angetreten war, hatte nach eigenen Angaben Dutzende Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen aus dem Norden herausgebracht und die Wahlurnen mitgenommen.
Vermummte serbische Radikale hatten in Mitrovica Wahllokale überfallen, Wähler verprügelt und Wahlurnen demoliert. Sie hatten Tränengas auf Menschen geworfen, die auf ihre Stimmabgabe warteten. Diese Gewaltexzesse und der dadurch erzwungene Abbruch der Wahl in zahlreichen Abstimmungslokalen hätten eine freie und faire Wahl verhindert, kritisierten Spitzenpolitiker der Kosovo-Serben und verlangten eine Wiederholung der Wahl in Mitrovica.