CDU-Parteitag applaudiert für Söders Absage an Schwarz-Grün

Schon vor seinem Auftritt auf dem CDU-Parteitag wird der CSU-Chef mit stehenden Ovationen empfangen. Der dankt es mit klaren Ansagen, die so von der CDU bisher nicht zu hören sind.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender, steht neben Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nach dessen Rede beim CDU-Bundesparteitag.
Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender, steht neben Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nach dessen Rede beim CDU-Bundesparteitag. © Michael Kappeler/dpa
Berlin

CSU-Chef Markus Söder hat erneut einer Koalition von Union und Grünen nach der nächsten Bundestagswahl eine klare Absage erteilt. "Ich weiß nicht, ob die Mehrzahl unserer Wähler es als wirklichen Segen verstehen würde, wenn wir die Ampel und die Grünen, die die Ampel ehrlicherweise inhaltlich schon ziemlich dominieren, wenn diese Ampel dann in Form der Grünen eine Verlängerung bekommt", sagte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag in seiner Rede auf dem CDU-Parteitag in Berlin. Von den Delegierten erntete er für seine Absage viel Applaus. 

Er könne sich die Grünen-Chefin Ricarda Lang nicht als Ministerin vorstellen. "Ich bin skeptisch und gegen Schwarz-Grün." Söders erneute Absage an die Grünen ist in der Union nicht unumstritten - so wurden bisher etwa in der CDU-Spitze derartige Vorfestlegungen kritisch gesehen, da sie die Verhandlungsspielräume der Union drastisch einschränken. Auch CDU-Chef Friedrich Merz werden bisher keine derartigen Vorfestlegungen zugeschrieben.

Söder betonte, insbesondere die Außenpolitik der Grünen als Moralweltmeister und Besserwisser sei "irgendwie auch komisch". Wo immer er in der Welt hinkomme, höre er, dass die Deutschen "schon sehr viel Moral" hätten, weil sie anderen Ländern erklärten, wie sie sich zu verhalten hätten. "Wir sind als Deutsche nicht die Missionare der Welt und auch keine NGO." Statt "Petra-Kelly-Sound bräuchte es mal wieder mehr Goethe.

Auch Gedankenspielen für mögliche Bündnisse der Union mit den Linken erteilte Söder eine Absage. Es sehe nicht, dass die Union mit den "alten Kommunisten"  der Linkspartei gut Freund werde. Dies verunsichere auch die Bürger.  Söder sprach dabei direkt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther an, der sich vor wenigen Tagen für einen offeneren Umgang der CDU mit der Linkspartei ausgesprochen hatte.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • SagI am 08.05.2024 15:28 Uhr / Bewertung:

    Klare Ansagen? Kaum, Söder ist da sehr flexibel und wenn eine CDU-Regierung wieder SPD und/oder Grüne mit "ins Bett nimmt" wird er das hinnehmen (müssen).

  • Der wahre tscharlie am 07.05.2024 18:13 Uhr / Bewertung:

    Söder: "Statt "Petra-Kelly-Sound bräuchte es mal wieder mehr Goethe."
    Naja...mit der "Glocke" von Schiller kanns Söder ja auch mal probieren. Gut, Frau Baerbock legt anscheinend mehr Wert auf politische Gespräche, anstatt Schmusfotos mit Pandas zu posten.

    Aber die CDU scheint sich eh eher Richtung "Back to the Roots" zu bewegen, wenn ich mir die letzten Aussagen so anhöre.
    Vor ein paar Tagen sagte Merz, er könne sich vielleicht eine Kooperation mit der BSW vorstellen. Es gibt bei der CDU seit Jahren einen Beschluß, weder mit den Linken (damals war Wagenknecht noch DIE Gallionsfigur) noch mit der AfD zu kooperien.
    Und nun ist mit der BSW alles anders? :-)

    Bürgergeld abbauen und gleichzeitig davon reden, der Bürger solle mehr Freiheit bekommen.
    Und back to the Wehrpflicht wie in den 70er Jahren.
    Und dann das Thema Migration .....Verantwortung an irgendwelche Länder abschieben, natürlich gegen Bezahlung. Sollen die sich doch drum kümmern.
    Aber die Kirchen laufen schon Sturm.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.