Castor-Transport in Niedersachsen angekommen
Begleitet von Protesten hat der Castor-Transport mit Atommüll am Samstagmorgen Niedersachsen erreicht. Bei Eichenberg in der Nähe von Göttingen musste der Zug wegen Gleisblockaden stoppen. Ein Polizeisprecher in Lüneburg sagte, es seien rund 20 Menschen auf den Gleisen.
Hannover - Schon am Freitag war der Zug nach mehreren Zwangsstopps in Süddeutschland Richtung Norden gerollt. In der Pfalz und in Hessen hatten Demonstranten den Transport mehrfach zum Halten gezwungen.
Bei Petersberg in der Nähe von Fulda entdeckte eine Streife in einem Wald Aktivisten, die nahe der Gleise in den Bäumen saßen. Der Zug sei jedoch einfach vorbeigefahren, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei später. "Die hingen so günstig, dass sie keine Behinderung dargestellt haben." Zuvor hatten laut Bundespolizei fünf oder sechs Demonstranten bei Darmstadt-Kranichstein vergebens versucht, auf das Gleis zu gelangen. Etwa 100 Menschen nahmen dort an einer Mahnwache teil.
Der Zug hatte am späten Freitagabend nach Zwangsstopps in der Pfalz Hessen erreicht. Zuvor war er ohne Probleme durch Ludwigshafen und Mannheim gerollt. Auf dem Weg nach Ludwigshafen hatten Demonstranten den Zug allerdings mehrfach zum Halten gezwungen. Zwischen Neustadt/Weinstraße und Haßloch in der Pfalz habe es mehrere Aktionen gegeben, sagte die Sprecherin der Bundespolizei. In Haßloch gelang es einem Demonstranten, den stehenden Zug zu besteigen, ein Transparent hochzuhalten und dann unerkannt zu verschwinden.
Im Wendland war es auch am Freitag zu Auseinandersetzungen gekommen. Demonstranten setzten laut Polizei zwei Einsatzwagen in Brand. Am Nachmittag ist eine zentrale Demonstration in Dannenberg bei Lüneburg mit tausenden Atomkraftgegnern geplant.
Wann der Zug die Verladestation in Dannenberg erreicht, ist noch unklar. Dort werden die elf Castor-Behälter von der Schiene auf Speziallastwagen umgeladen, um die letzte Etappe bis zum Zwischenlager Gorleben auf der Straße zurückzulegen.
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