Cannabis-Rezept: Politik springt über ihren Schatten

AZ-Berlin-Korrespondent Martin Ferber über die Freigabe von Cannabis auf Rezept.
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AZ-Korrespondent Martin Ferber über die Freigabe von Cannabis auf Rezept.
Oliver Berg/dpa/AZ AZ-Korrespondent Martin Ferber über die Freigabe von Cannabis auf Rezept.

Christian Ströbele, das grüne Urgestein, brachte es vor einigen Jahren zu einer Berühmtheit auf YouTube, als der Entertainer Stefan Raab im Stile eines Rappers Ströbeles Forderung "Gebt das Hanf frei" auf der Berliner Hanfparade im Jahre 2002 vertonte.

Eineinhalb Jahrzehnte später geht Ströbeles Forderung in Erfüllung: Einstimmig hat der Bundestag die Freigabe von Cannabis auf Rezept beschlossen. Wirklich frei ist das Hanf damit allerdings noch lange nicht, der Joint bleibt weiterhin verboten, ebenso der wilde Anbau von Hanf. Denn nach dem Willen des Gesetzgebers ist die Freigabe an sehr strenge Vorgaben gebunden. Der Betroffene muss schwer krank sein und beispielsweise an chronischen Schmerzen oder an den Folgen einer Krebstherapie leiden. Die Zahl der Patienten, die künftig legal Marihuana konsumieren dürfen, wird also überschaubar bleiben.

Ein Zugewinn an Lebensqualität

Genau sie aber, die unter schweren chronischen Schmerzen leiden, profitieren von dem Gesetz. In der Tat war es nicht einzusehen, dass die Fixierung auf den Suchtcharakter von Cannabis seinen Einsatz in der Medizin verhinderte und Patienten kriminalisierte. Endlich ist die Politik über ihren Schatten gesprungen. Für einen Krebspatienten im Endstadium ist die drohende Abhängigkeit kein Thema mehr, seine Befreiung von den Schmerzen aber ein Zugewinn an Lebensqualität.

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