Bush will McCain «mit Freude» unterstützen

Lange hat er sich gar nicht geäußert. Jetzt, wo der Kandidat der Republikaner feststeht, vergisst der US-Präsident alte Auseinandersetzungen und empfiehlt den erbitterten Rivalen von einst.
US-Präsident George W. Bush hat seinem einstigen Parteirivalen John McCain am Mittwoch erstmals offiziell seine Unterstützung zugesichert. McCain werde der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein, sagte Bush. «Er wird gewinnen.»
Bush empfing den 71-jährigen Senator und dessen Frau Cindy im Weißen Haus zu einem Arbeitsessen. Der Besuch begann für Bush sehr ungewohnt: Er musste auf seine Gäste warten. Währenddessen tänzelte er für die anwesenden Reporter umher und unterhielt sich mit einigen.
Charakterstärke und Durchsetzungskraft
McCain habe in seinem Leben die für das Amt nötige Charakterstärke und Durchsetzungskraft gezeigt, sagte Bush nach ihrem Zusammentreffen im Rosengarten des Weißen Hauses. McCain sei jemand, der im Angesicht von Gefahren nicht weglaufe. Während er bald auf seiner Ranch in Crawford die Füße hochlegen werde, werde McCain Präsident sein. «Er wird an diesem Schreibtisch sitzen und über Krieg und Frieden entscheiden», sagte Bush über den Vietnamveteran. Er versprach dem Kandidaten seine bedingungslose Unterstützung. Wenn dieser es wünsche, werde er ihn mit Freude im Wahlkampf unterstützen, auch um Spendengelder einzutreiben. McCain sagte, in Staaten wie Texas, Bushs Heimatstaat, könne dessen Unterstützung im Wahlkampf hilfreich sein.
2000 gegen Bush verloren
Auf die Frage, ob er McCains Kampagne wegen seiner schlechten Beliebtheitswerte nicht stören werde, reagierte Bush gelassen. «Es geht da nicht um mich.» Er habe seinen Teil getan. Bush scheidet zum Jahresende aus dem Amt. Vor wenigen Jahren waren die beiden noch erbitterte Rivalen: McCain hatte sich bereits 2000 um die Präsidentschaftskandidatur beworben, damals aber gegen Bush verloren. McCain stimmte im Senat wiederholt an der Seite der Demokraten ab. Der Senator kritisierte auch immer wieder die Politik der Regierung Bush, zum Beispiel wegen des Gefangenenlagers in Guantanamo. McCain hat nach den vier Vorwahlen vom Dienstag bereits mehr Delegiertenstimmen, als er für die offizielle Nominierung als Kandidat der Partei braucht. Sein letzter Konkurrent, Exgouverneur Mike Huckabee, zog daraus die Konsequenz und gab seine Bewerbung auf. (AP)