Bush verteidigt Irak-Invasion
Nach fünf Jahren Irak-Krieg hält US-Präsident Bush die Entscheidung, den Irak anzugreifen, immer noch für richtig. Die Erfolge seien unbestreitbar. Der Krieg hat die amerikanischen Steuerzahler bislang 500 Milliarden Dollar gekostet.
Zum fünften Jahrestag des Irak-Kriegs hat US-Präsident George W. Bush alle Forderungen nach einem Truppenabzug zurückgewiesen. Dies würde nur die Rolle des Irans in der Region stärken und dem Terrorismus neuen Auftrieb geben, erklärte Bush nach einem vorab verbreiteten Text der Rede, die er am Mittwoch im Pentagon halten will.
Trotz der «hohen Kosten an Menschenleben und Vermögen» zweifle er nicht daran, dass seine Entscheidung zum Einmarsch am 20. März 2003 richtig gewesen sei, erklärte Bush. «Die Erfolge, die wir im Irak sehen, sind unbestreitbar, und dennoch fordern einige in Washington immer noch den Rückzug», heißt es in dem Redetext. «Die Kriegskritiker können nicht länger glaubwürdig argumentieren, dass wir im Irak verlieren. Deshalb sagen sie jetzt, die Kriegskosten seien zu hoch.» Diese Ausgaben seien aber notwendig, um einen «strategischen Sieg für unsere Feinde im Irak» zu verhindern. Bei einem Abzug der US-Truppen aus dem Irak bestünde die Gefahr, dass die Terrororganisation Al Quaeda sich mit Geldmitteln für Massenvernichtungswaffen versorgen würde, um die USA anzugreifen.
Fortschritte konsolidieren
Es gehe jetzt darum, die erzielten Fortschritte zu konsolidieren und die Niederlage der Extremisten zu besiegeln. «Wenn wir jetzt unseren Feinden erlauben würden, im Irak erfolgreich zu sein, dann würde sich die Gewalt, die nun nachlässt, wieder verstärken», warnt Bush. «Der Irak könnte in einem Chaos versinken.» Auf den Beginn des Krieges zurückblickend erklärte Bush: «Nach fünf Jahren in dieser Schlacht gibt es eine verständliche Debatte darüber, ob es sich gelohnt hat, diesen Krieg zu führen, ob es sich lohnt, ihn zu gewinnen und ob wir ihn gewinnen können. Die Antworten sind für mich klar: Es war die richtige Entscheidung, Saddam Hussein zu entmachten, und dies ist ein Kampf, den Amerika gewinnen kann und muss.»
«Düsterer Meilenstein»
Der demokratische Abgeordnete John Dingell bezeichnete den Jahrestag als einen «düsteren Meilenstein», der einen Anlass biete, «sich zu erinnern, wie wir in diese Situation geraten sind, und darüber nachzudenken, wie wir am besten wieder rauskommen. Die im Irak anstehenden Aufgaben wie die Teilung der politischen Macht könnten nur von den Irakern selbst gelöst werden. Seit Beginn des Irak-Kriegs kamen mehrere hunderttausend Iraker und mindestens 3990 Angehörige der US-Streitkräfte ums Leben. Die amerikanischen Steuerzahler hat der Einsatz bislang rund 500 Milliarden Dollar gekostet. Zurzeit befinden sich 158.000 US-Soldaten im Land. Diese Zahl soll bis Sommer auf 140.000 verringert werden. (dpa, AP)