Bush, Bier, Bourbon: Die Ex-First Lady kennt kein Tabu

Die ehemalige First Lady lässt kein Fettnäpfchen aus, um ihre Memoiren zu vermarkten: Bei Oprah Winfrey spricht Laura Bush ohne Skrupel über die Alkohlexzesse ihres Mannes – und über Scheidung

CHICAGO Laura Bush lässt offenbar keine Unannehmlichkeit aus, um ihr neues Buch „Spoken From the Heart“ (Aus dem Herzen gesprochen) an den Mann zu bringen: Erst zitierte sie aus einem Kapitel die skurrile Vermutung, sie und ihr Mann seien 2008 beim G8-Gipfel in Heiligendamm vergiftet worden. Jetzt lästerte sie in der beliebten US-Talkshow von Oprah Winfrey über die Alkoholexzesse ihres Gatten.

Über die Zeit, als George W. Bush mit damals 40 Jahren besonders auf die Pauke schlug, sagte sie: „Alkohol gehörte dazu. Alle tranken viel, Männer, Frauen. George trank am liebsten Bier, Bourbon und B&B. Es wurde wirklich viel getrunken.“ Allerdings habe sie ihren Mann mit dem in den Medien häufig zitierten Zitat „Entweder Jim Beam oder ich“ nie unter Druck setzen wollen. Trotzdem habe sie George W. Bush klargemacht, wie „enttäuscht“ sie von ihm war. Immer wieder hätten die beiden über Bushs Alkoholproblem „geredet“.

Nach einem besonders exzessiven Party-Wochenende sei ihr Mann aufgewacht und habe beschlossen: Mit dem Trinken ist jetzt Schluss, erzählte die ehemalige First Lady in Anspielung auf ihre Memoiren, die noch in dieser Woche in den USA erscheinen.

Den Buchtitel „Spoken From the Heart“ schien die ansonsten eher prüde wirkende Politiker-Gattin wörtlich zu nehmen, als sie bei Oprah Winfrey immerhin das Wort Scheidung über die Lippen brachte. Gerade noch kratzte sie jedoch die Kurve: Ihren Mann zu verlassen oder sich gar scheiden zu lassen, sei nicht in Frage bekommen, sagt sie. Schließlich wollte sie ihre beiden Zwillingstöchter nicht alleine großziehen, „außerdem haben wir Scheidung einfach nicht in unseren Genen“.

George W. Bush selbst hatte sich 2007 erstmals öffentlich zu seinem Alkoholproblem geäußert: In der Sendung „ABC News“ sprach er erstmals ausführlich über seine Sucht. „Ich bezweifle, dass ich hier stünde, hätte ich nicht aufgehört, Whisky, Bier und Wein zu trinken“, so der damalige Präsident. Zu Spekulationen um seine angebliche Kokainsucht äußerte sich Bush bis heute nicht. Auch die Verdächtigung Laura Bushs, sie und George W. seien in Heiligendamm vergiftet worden, bleiben wohl eher ein Gerücht. Der Koch dementierte. ah