Bundeswehr-Erfolg bei „Blitz“-Offensive
KUNDUS - Die Operation hieß tatsächlich „Blitz“, steht für eine militärische Offensive der Bundeswehr in Afghanistan – und sie war offenbar ein Erfolg. Die Truppen verdrängen Taliban aus der gefährlichsten Region im Norden des Landes.
In Char Darah, dem gefährlichsten Distrikt Nordafghanistans, haben Bundeswehr-Truppen die Taliban zu großen Teilen verdrängt. Es gebe nun „Räume, aus denen die Taliban weitestgehend raus sind“, sagte der Kommandeur für den Norden, Generalmajor Hans-Werner Fritz. „Hier tragen auch unsere Operationen Früchte, die wir mit unseren afghanischen Partnern geführt haben.“ Char Darah liegt westlich des deutschen Feldlagers Kundus. Der Distrikt war lange Zeit von den Taliban dominiert und heftig umkämpft. Im September 2009 ließ die Bundeswehr in dem nun eroberten Gebiet zwei von Aufständischen entführte Tanklaster bombardieren. Dabei wurden mehr als hundert Menschen getötet oder verletzt. Am Karfreitag starben in der Gegend drei deutsche Soldaten bei heftigen Gefechten mit den Taliban.
Ende Oktober ging die Bundeswehr gemeinsam mit der afghanischen Armee im Süden Char Darahs in die Offensive und startete die Operation „Halmasag“ (Blitz). Auch belgische und amerikanische Truppen waren unter den rund 480 beteiligten Soldaten. Die schweren Kämpfe dauerten vier Tage. Mehrere Taliban wurden getötet, andere Aufständische wechselten die Seiten. In den Reihen der Bundeswehr gab es zwei Leichtverletzte. Die Bundeswehr setzte schwere Artillerie ein und forderte mehrfach Luftunterstützung an.
Ein Beleg für die Erfolge in Char Darah ist, dass eine lange existierende Stellung der Bundeswehr, die so genannte Höhe 431, aufgegeben werden konnte, weil „der Sicherheitskreis weiter gezogen werden konnte“. Bei einem Sprengstoffanschlag auf den Bürgermeister der Stadt Kundus wurden am Dienstag dessen Bruder und ein Kandidat für die Parlamentswahl getötet. Zu dem Anschlag kam es, als der Mann das Grab eines bereits früher verstorbenen Bruders besucht habe. Die Attentäter haben den Sprengsatz im Grab oder in der Nähe davon versteckt und gezündet.
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