Bundestagswahlkampf: Es wird eng

AZ-Politikredakteur Tobias Wolf kommentiert den Kampf ums Kanzleramt.
von  Tobias Wolf
Tobias Wolf aus der AZ-Politikredaktion schreibt über den Kampf ums Kanzleramt.
Tobias Wolf aus der AZ-Politikredaktion schreibt über den Kampf ums Kanzleramt. © AZ-Montage/dpa

AZ-Politikredakteur Tobias Wolf kommentiert den Kampf ums Kanzleramt.

Mega-Martin, SPD-Gott, Hoffnungsträger, Heilsbringer: Für ihren neuen Chef ist den Sozialdemokraten kein Superlativ zu schade. Und sie schenken ihm ihr volles Vertrauen. Die entscheidende Frage aber lautet: Wie lange kann Martin Schulz diesen Hype um seine Person aufrechterhalten? Wie lange kann er Bürger mitreißen, ohne wirklich konkret zu werden? Bislang zielt Schulz auf Gefühle und Stimmungen ab und bietet damit den Merkel-müden Wählern eine Alternative zur Protestwahl. Schon bald aber muss er seine Strategie, sein Versprechen von mehr sozialer Gerechtigkeit mit Inhalten füllen, die überzeugen.

Sollte ihm das gelingen, dürfte es tatsächlich eng werden für Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zumal vor der Bundestagswahl noch Landtagswahlen im Saarland (kommenden Sonntag), in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen (beide im Mai) anstehen, die den Schulz-Zug befeuern und ihn am Ende bis ins Kanzleramt führen könnten. Laut Umfragen liegt die CDU der saarländischen Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer nur noch knapp vor der SPD. Und in NRW hat die SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft derzeit ein sattes Polster gegenüber der CDU von Armin Laschet.

Schulz kann mobilisieren

Schlappen ihrer Partei in den Ländern könnten für Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Dominoeffekt werden, zumal Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht gerade als mitreißende Wahlkämpferin bekannt ist. Bislang hatte das für sie keine große Bedeutung. Bei ihren Siegen war die politische Gemengenlage eine andere. Und ihre früheren SPD-Kontrahenten Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück konnten nicht so mobilisieren, wie Schulz es derzeit kann.

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