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Bundestagswahl: Recht und Moral

Die Politik-Chefin Natalie Kettinger über den Wahlausgang.
Natalie Kettinger
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Die deutsche Verfassung sieht vor, dass der Bundestag den Kanzler wählt. Rechtlich spräche also nichts dagegen, würde Armin Laschet - auch, wenn seine Union zweitplatziert bleibt - versuchen, ein Regierungsbündnis zu schmieden.

Allerdings hat eben jener Armin Laschet am Sonntagabend ein Minus von mehr als acht Prozentpunkten und damit das historisch schlechteste Ergebnis der Union bei einer Bundestagswahl eingefahren. Daraus schon nach Schließung der Wahllokale, bei völlig unklarem Ausgang den Bürger-Willen zu einer konservativ-geführten Regierung abzuleiten, ist moralisch fragwürdig.

Armin Laschet kann nur mit Glück ins Kanzleramt stolpern

Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn die Union nicht so lange damit gewartet hätte, einen Kanzlerkandidaten zu benennen. Wenn das Störfeuer aus München nicht so laut gewesen und das Programm der schwarzen Schwestern inhaltsreicher gewesen wäre. Wenn der Union zumindest im Endspurt etwas anderes eingefalllen wäre als das angestaubte Geisterbahn-Abschlussgespenst namens "Linksrutsch".

Das mag potenzielle Wähler der Linken zur SPD getrieben haben, geschadet hat es der alten Dame nicht. Deshalb: Wer den Wahlkampf-Weg mit Pleiten, Pech und Pannen pflastert, braucht viel Glück, um ins Kanzleramt zu stolpern.

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3 Kommentare
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  • Schulze am 27.09.2021 19:49 Uhr / Bewertung:

    Es ist eine bodenlose Unversämtheit dem Wähler gegenüber. Da will einer, der mit einem Minus von mehr als 8 Prozent daher kommt und von einem Fettnapf in den anderen trampelt, Kanzler werden. Woher leitet dieser "Großkotz" eigentlich das Mandat zur Regierunsbildung ab?

  • Der wahre tscharlie am 27.09.2021 15:59 Uhr / Bewertung:

    "Daraus schon nach Schließung der Wahllokale, bei völlig unklarem Ausgang den Bürger-Willen zu einer konservativ-geführten Regierung abzuleiten, ist moralisch fragwürdig."

    Richtig. Und wie Dobrinth heute in einem kurzem Statement sagte, "sollten FDP und Grüne jetzt Gespräche führen, so geht das nicht ohne CSU. Die CSU lasse sich nicht hinter die Fichte führen". Zitatende.

    Heißt also im Prinzip, die CSU entscheidet, wer Kanzler wird, und nicht die FDP und die Grünen. Man kann also davon ausgehen, dass der "Strippenzieher" Söder alles in Bewegung setzen wird, dass Laschet Kanzler wird. Charisma und Ausstrahlung hat Laschet zwar nicht gerade, aber wie sagte FJS in Bezug auf Kohl damals, "es ist mir egal, wer unter mir Kanzler wird".
    Und wer Laschets Blicke gestern in Richtung Söder gesehen hat, da sag ich nur, ojojojojooo....

  • Wolff am 27.09.2021 11:08 Uhr / Bewertung:

    Ich warte eigentlich nur noch auf die unmoralischen Angebote der AfD, den einen oder anderen zum Kanzler zu machen...

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