Bundestagswahl 2013: Grüner Niedergang in Umfragewerten

Die AZ-Politikredakteurin Annette Zoch über die Gründe für den Umfrage-Absturz der Grünen so kurz vor den wichtigen Wahlen.
von  Annette Zoch
Annette Zoch, AZ-Redakteurin.
Annette Zoch, AZ-Redakteurin. © AZ

Bitter für die Grünen: Noch vor ein paar Monaten galten sie als die strahlenden Umfrage-Sieger, als die eigentlich starke Kraft der Opposition, während die Sozialdemokraten nicht aus dem Quark kamen. Jetzt sind die Grünen eineinhalb Wochen vor der Bundestagswahl auf katastrophale neun Prozent abgestürzt.

Auf die miesen Werte angesprochen, schimpfen die Grünen über die mediale Verengung des politischen Wettstreits auf Merkel und Steinbrück. Alle würden sich nur für das Duell der beiden Haupt-Kontrahenten konzentrieren, sie selbst säßen am Katzentisch. Dieses Argument verfängt aus zwei Gründen nicht. Erstens gab es eine solche Personalisierung auch schon vorher. Zweitens müssten dann alle anderen kleinen Parteien ebenso abstürzen. Das tun sie aber nicht.

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Das Thema Steuern schlägt sich in den Umfragen nieder

Viel wahrscheinlicher ist es, dass sich tatsächlich das Thema Steuererhöhungen mit Verspätung in den Umfragen niederschlägt. Erst jetzt beginnen die Menschen, sich über die Wahlprogramme zu informieren. Wie die DIW-Studie zeigt, besteht das Grünen-Klientel zu einem erheblichen Teil aus Besserverdienern. Die fürchten – bei allem guten Gewissen – um ihren Geldbeutel.

Der Veggie-Day, der an sich eine gute Idee ist, aber schlecht kommuniziert wurde, hat sein Übriges dazu getan. Die Grünen haben ja Recht damit, dass es zum Abbau der Staatsverschuldung und für die Aufrechterhaltung unserer Infrastruktur Geld braucht. Aber zahlen will das am Ende niemand. Und von den Grünen-Wählern offenbar nur wenige.

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