Bundestag hebt Immunität von AfD-Mann aus Bayern auf: Durchsuchungen von Berlin bis Mallorca

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron steht schon länger wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in der Kritik. Jetzt wird gegen ihn ermittelt - und sein Büro durchsucht.
AZ/ dpa |
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Gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron wird ermittelt.
Gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron wird ermittelt. © Christoph Soeder/dpa
Berlin/München

Wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit und der Geldwäsche hat die Generalstaatsanwaltschaft München Ermittlungen gegen einen AfD-Abgeordneten eingeleitet und mehrere Objekte durchsucht. Nach dpa-Informationen handelt es sich dabei um Petr Bystron. Der Bundestag hatte zuvor Bystrons Immunität aufgehoben.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft waren im Laufe des Donnerstags Durchsuchungen in Bystrons Abgeordnetenbüro in Berlin, an mehreren Orten in Bayern in den Landkreisen München, Erding und Deggendorf sowie auf Mallorca geplant. Im Einsatz waren demnach elf Staatsanwälte und etwa 60 Polizisten des bayerischen Landeskriminalamts.

Mögliche Verbindungen zu prorussischen Netzwerken von Maximilian Krah und Petr Bystron  

Durchsucht worden sei auch bei Zeugen, die nicht als Beschuldigte im Verfahren gelten, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Ziel sei vor allem, Unterlagen und Datenträger sicherzustellen, um sie nach Beweismitteln zu durchsuchen.

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Die Generalstaatsanwaltschaft München wies darauf hin, dass bis zu einer möglichen Verurteilung die Unschuldsvermutung gelte. Bystron selbst war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen. Der Abgeordnete aus dem Wahlkreis München-Nord ist seit 2017 Obmann der AfD im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages. Seit 2021 ist er zudem außenpolitischer Sprecher seiner Partei sowie ihr Vertreter im Europarat und bei der Interparlamentarischen Union.

Die AfD-Spitzenpolitiker Maximilian Krah und Petr Bystron sind wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken seit Wochen in den Schlagzeilen. Staatsanwaltschaften prüften zuletzt nach Medienberichten über mögliche Geldzahlungen bei beiden Politikern, ob Ermittlungen aufgenommen werden.

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6 Kommentare
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  • SagI am 16.05.2024 15:38 Uhr / Bewertung:

    Es wäre wichtiger, wenn sich derartige Aktionen mit sechzig Polizisten gegen Clans, Mafiastrukturen und Schlepperbanden richten würden - aber derzeit hat der Wahlkampf gegen die AfD wohl Vorrang.

  • Zawusel am 16.05.2024 12:33 Uhr / Bewertung:

    "[...] daß er von diesen Vorwürfen nichts weiß." Quelle?

  • Elefosaurus am 16.05.2024 11:45 Uhr / Bewertung:

    Die Vorwürfe gehen zurück auf angebliche Erkenntnisse des tschechischen Geheimdienstes. Allerdings hat genau dieser Geheimdienst verkündet, daß er von diesen Vorwürfen nichts weiß. Daß in drei Wochen eine Wahl stattfindet, ist bestimmt nur Zufall...

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