Bundesregierung: "Ihm gebührt Dank"
Berlin/Haltern/Rom - Mit Bedauern hat die Bundesregierung auf die Ankündigung von Papst Benedikt XVI. reagiert, sein Amt aus Gesundheitsgründen aufzugeben.
„Als Christ und zumal als Katholik reagiert man mit Bewegung und mit Betroffenheit darauf“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Die Bundesregierung hat den allerhöchsten Respekt für den Heiligen Vater, für seine Leistung, für seine Lebensleistung, für die katholische Kirche.“
Der Papst sei seit fast acht Jahren Oberhaupt der katholischen Kirche, sagte der Regierungssprecher. Er habe seine ganz persönliche Handschrift als Denker an der Spitze dieser Kirche und auch als Hirte eingebracht. „Was immer die Gründe für diese Erklärung jetzt sein mögen, sie sind natürlich zu ehren und zu achten und es gebührt ihm der Dank, diese Weltkirche jahrelang so geleitet zu haben“, sagte Seibert.
Er fügte hinzu, er sei sicher, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch am Montag zu der Rücktrittsankündigung äußern werde.
Charlotte Knobloch bedauert angekündigten Rückzug
Auch die Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch, hat den angekündigten Rückzug von Papst Benedikt XVI. „zutiefst“ bedauert.
„Ein deutscher Papst – das war etwas Besonderes und sehr Bedeutsames vor allem für die Gläubigen in der Bundesrepublik“, sagte die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland am Montag in München und fügte hinzu:
„Dieser zweifellos in tiefstem Glauben und größtem Verantwortungsbewusstsein gefasste Entschluss von Benedikt XVI verdient absoluten Respekt und Hochachtung.“
Laienorganisation "Wir sind Kirche" ist überrascht
Die katholische Laienorganisationen „Wir sind Kirche“ äußerte nach dem Rückzug von Papst Benedikt XVI., sie hoffe auf einen Neuanfang.
Man werde sich international abstimmen und Anforderungen an einen neuen Papst formulieren, „der Antworten auf die Anforderungen der Zeit gibt“, sagte die Referentin von „Wir sind Kirche“, Annegret Laakmann, am Montag der Nachrichtenagentur dapd.
Sie habe die Nachricht vom Rückzug des Papstes „völlig überrascht“. „Wir sind Kirche“ versteht sich als innerkirchliche Reformbewegung. Sie setzt sich für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche auf der Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils.