Bundesregierung besorgt über Flüchtlingswelle
Mehrere tausend tunesische Flüchtlinge suchen Zuflucht in Italien. Die Europäische Union sucht nach Auswegen.
Berlin - Die Bundesregierung ist besorgt über die Flüchtlingswelle aus Nordafrika nach Italien. Außenminister Guido Westerwelle kündigte am Montag an, die Europäische Union werde nun die Lage analysieren und über Maßnahmen entscheiden.
Der Vizekanzler appellierte im Deutschlandfunk an die Menschen in Tunesien, in ihrer Heimat zu bleiben, den demokratischen Wandel zu unterstützen und sich am wirtschaftlichen Aufbau zu beteiligen. Den deutschen Touristen sagte der FDP-Politiker, Reisen in die Badeorte am Mittelmeer und nach Tunis seien wieder gefahrlos möglich. Mehere tausend zumeist tunesische Migranten hatten in den vergangenen Tagen die italienische Insel Lampedusa erreicht.
Die Behörden rechnen angesichts der ruhigen See in den nächsten Tagen mit weiteren Flüchtlingen. Das Kabinett erklärte am Samstag den humanitären Notstand. Schiffe und Flugzeuge der italienischen Küstenwache überwachten das Meer auf der Suche nach weiteren Booten von Menschenschmugglern.