Bundeseinheitliche Renten-Anpassung: Falscher Ansatz

Der AZ-Chefredakteur Michael Schilling über die Ergebnisse des Rentengipfels.
von  Michael Schilling
650 Euro reichen für München nicht, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling.
650 Euro reichen für München nicht, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling. © dpa/AZ

Ein Jahr vor der Wahl möchte sich die Große Koalition für ihr Rentengeschenk an Ostdeutschland feiern lassen. Aber ist diese Gleichmacherei ab 2025 wirklich die Zukunft? Ist es nicht viel mehr so, dass die Renten künftig noch ungleicher werden, weil die Lebenshaltungskosten in den Ballungsräumen deutlich kräftiger steigen als in der Peripherie?

Mit 650 Euro Rente mag jemand in Güstrow oder Stendal über die Runden kommen, in München gewiss nicht.

Die realen Lebensumstände vor Ort werden bei der Rentenhöhe nicht berücksichtigt. Bleibt Rentnern in München künftig nur, aufs Land zu ziehen, weil das Geld nicht langt? Grauenhafte Vorstellung.

Im Jahrhundert der Datenerhebung muss es möglich sein, die jeweilige Rente der Lebensrealität ihrer Empfänger besser anzupassen. Das Gießkannenprinzip ist sicher keine Lösung.

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