Bündnis gegen Neonaziaufmarsch in Wunsiedel
Wunsiedel - Rund 500 Menschen haben am Samstag gegen einen Neonazi-Aufmarsch im oberfränkischen Wunsiedel demonstriert.
Wie die Polizei mitteilte, erinnerten rund 150 Neonazis am Samstagmittag mit einem Gedenkmarsch an den verstorbenen NPD- Bundesvize Jürgen Rieger. Die Nazi-Gegner – ein breites Bündnis aus Parteien, Vereinen und Bürgen – veranstalteten unter anderem eine Großkundgebung gegen den Aufmarsch sowie einen Gottesdienst.
Nach Polizeiangaben verlief der Protest auf beiden Seiten zunächst ruhig. „Wir sind mit ausreichend Kräften im Einsatz“, sagte Polizeisprecher Robin Buß. Die Polizei hatte bereits am Samstagvormittag vier Menschen festgenommen, weil sie Waffen bei sich trugen und damit gegen das Versammlungsgesetz verstießen. Einer der Festgenommenen hatte ein Messer bei sich und ist laut Polizeiangaben dem rechten Spektrum zuzuordnen. Ein weiteres Messer sowie ein Tierabwehrspray wurden sicher gestellt.
Am Freitag vor einer Woche hatte das Verwaltungsgericht Bayreuth den Gedenkmarsch erlaubt, der zuvor vom Landratsamt Wunsiedel verboten worden war. Die Behörde sah einen Zusammenhang zu den verbotenen Kundgebungen für den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, der in Wunsiedel begraben ist. Gegen das Verbot hatte die Partei geklagt.
dpa