BSW-Politiker Ernst will zum Gedenken in russische Botschaft

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird gestritten: Kann man den Jahrestag mit Russland begehen, das gegen die Ukraine Krieg führt? Klaus Ernst vom Bündnis Sahra Wagenknecht hat keine Bedenken.
dpa |
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Der BSW-Politiker Klaus Ernst will des Zweiten Weltkriegs auch mit Vertretern Russlands gedenken. (Archivbild)
Der BSW-Politiker Klaus Ernst will des Zweiten Weltkriegs auch mit Vertretern Russlands gedenken. (Archivbild) © Daniel Löb/dpa
Berlin

Der BSW-Politiker Klaus Ernst will des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit Vertretern Russlands beim üblichen Empfang zum Jahrestag des Kriegsendes in der russischen Botschaft gedenken. "Ich gehe davon aus, dass ich eingeladen werde und werde dann auch hingehen", sagte der bayerische Landesvorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur. 

"Ich habe da überhaupt keine Vorbehalte", sagte Ernst. "Im Gegenteil: Dass das kritisch gesehen wird, ist für mich das Problem. Die Sowjetunion hat die Hauptlast der Befreiung Deutschlands vom Faschismus getragen und hatte die meisten Toten zu beklagen." Zur Sowjetunion gehörte damals nicht nur Russland, sondern auch die Ukraine sowie eine Reihe weiterer heute selbständiger Staaten. Ernst sagte weiter, der Sieg gegen Hitler-Deutschland "hat mich persönlich davor bewahrt, im Faschismus aufzuwachsen".

Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte das Auswärtige Amt empfohlen, staatliche Vertreter Russlands nicht zum Gedenken an das Kriegsende vor 80 Jahren einzuladen. Der BSW-Politiker übte daran scharfe Kritik. "Für mich steckt da ein Stück weit Revisionismus dahinter", sagte Ernst. "Es wird per se alles verdammt, was russisch ist. Für mich gehört das zu Kriegsvorbereitungen gegen Russland. Dagegen wehre ich mit allem, was ich habe." Einige sähen den 8. Mai nicht als Befreiung vom Faschismus, sondern als Niederlage. "Diese Niederlage soll jetzt im Nachhinein relativiert werden."

Russland hatte die Ukraine im Februar 2022 angegriffen und hält Teile des Nachbarlandes besetzt. Dazu sagte Ernst, der Krieg habe geopolitische Ursachen. "An diesem Konflikt tragen beide Seiten Schuld", fügte er hinzu. 

Die Vorschläge von US-Präsident Donald Trump böten "eine realistische Chance" für ein Kriegsende in der Ukraine. "Dass die Ukraine dabei Gebiete aufgeben muss, halte ich angesichts der dadurch möglichen Beendigung des Krieges für akzeptabel", sagte Ernst.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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